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Cyber-Sicherheitsstrategie Das nationale „Trusted IoT“-Siegel kommt

Strategie zur Einführung des IT-Gütesiegels
Eine Art Prüfsiegel schwebte der Bundesregierung schon letztes Jahr vor. Thomas de Maizière verlangte danach, dass Nutzer vernetzter Produkte „auf der Basis eines einheitlichen, verständlichen Gütesiegels bei der Kaufentscheidung für neue IT-Produkte und bei der Inanspruchnahme entsprechender Dienstleistungen schnell und einfach feststellen können, welche Angebote wie gut zum Schutz der IT und der Daten beitragen“.
Die immer größere Relevanz internetfähiger Geräte, gerade im Smart Home-Bereich, ließ den Bundestag ungeduldig werden. Deshalb forderte er die Bundesregierung im April 2017 auf, sich nun ernsthaft Gedanken darüber zu machen, wie Cyberkriminalität unterbunden werden kann, bevor sie zum Problem wird.
Laut einem Medienbericht von eGovernment Computing konnte ein Treffen mit Verbraucherschützern, Wirtschaftsvertretern, IT-Sicherheitsexperten und Gewerkschaften Klarheit schaffen und die Grundlage für ein „Trusted IoT“-Siegel legen. Die Vorschläge dieser Zusammenkunft – darunter die Erweiterung des europäischen Rechtsrahmens zur Produktsicherheit und Produkthaftung – werden nun von den Bundesministerien für Justiz, Verbraucherschutz, Wirtschaft und Energie gemeinsam ausgewertet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurde als Verantwortlicher für die Festlegung der Kriterien für das IT-Siegel bestimmt.
Initiativen zur Cybersicherheit werden von der Industrie begrüßt
Die derzeitige Lage könnte man als chaotisch bezeichnen - sie lässt aber die Schlussfolgerung zu, dass das Interesse an einem Sicherheitssiegel für das Internet of Things sowohl national als auch international groß ist. Industrie-geförderte Initiativen wie die European Cyber Security Organisation (ECSO) und die European Alliance of IoT Innovation (AIOTI) haben es sich zum Ziel gemacht, die IT-Sicherheit als neuen Wettbewerbsfaktor im Smart Home-Markt zu verankern. Dabei stoßen die jungen Organisationen bei IoT-Unternehmern europaweit auf offene Ohren. Das geplante IT-Sicherheits-Gütesiegel der Bundesregierung wird deshalb auch als Wegbereiter für eine europäische Lösung gehandelt.
In Deutschland liegt der Fokus ähnlicher Cyber-Sicherheitsinitiativen auf der Datensicherheit. Erwähnenswert ist davon das Gütesiegel Datenschutz M-V, das Datenschutz-Gütesiegel beim ULD und EuroPriSe. Die fehlende Autorität dieser Organisationen könnte der Grund dafür sein, dass sich keines der Gütesiegel zu einem Industrie-Standard entwickelt hat.
Im Internet hat sich das privat-initiierte „Trusted Shops“-Siegel durchsetzen können, ein einheitliches „Trusted IoT“-Siegel für den Smart Home-Bereich steht noch aus. Die Bundesregierung wird das durch ihr nationales Gütesiegel auf Basis von starken Kriterien nun ändern. Neben der Autorität soll gutes Marketing bei der Verbreitung helfen: „Zur Erhöhung des Bekanntheitsgrads und der Verbreitung des IT-Sicherheits-Gütesiegels sollte ein breites Unterstützernetzwerk aufgebaut werden. Hierzu zählen Multiplikatoren wie der Bitkom, der SRIW, der ZVEI, der BDI, der Deutschland sicher im Netz e. V. und die Allianz für Cybersicherheit“, heißt es im BSI-Konzept.
Smart TV und Smart Home als Pilot-Gruppen
In der Konzeption des BSI werden vor allem die Bereiche Smart TV und Smart Home in den Vordergrund gestellt und als erste Pilot-Produktgruppen empfohlen: „Aufgrund einer ausgeprägten Verbraucherrelevanz und der hohen Verbreitung bietet es sich an, zum Beispiel Smart Home- und Smart TV-Produkte sowie Internetzugangs-Router als erste relevante Produktgruppen für ein IT-Sicherheits-Gütesiegel zu berücksichtigen“. Ein deutsches „Trusted IoT“-Siegel kommt also definitiv. Bleibt nur die Frage, ob es sich auch zum europaweitenStandard entwickelt.
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