Kann bei einem Balkonkraftwerk der Zähler rückwärtslaufen?
Sobald ein Balkonkraftwerk mehr Energie erzeugt als der Haushalt gerade benötigt, fließt die nicht genutzte Energie automatisch ins öffentliche Netz. Durch diese Form der unfreiwilligen Einspeisung können ältere analoge Stromzähler rückwärtslaufen.
Expertentipp: Anhand des nachfolgend abgebildeten Symbols mit einer Kralle, die ein Zahnrad festhält, lässt sich auf einen Blick erkennen, ob der eigene Zähler eine Rücklaufsperre hat oder nicht.
Ist es strafbar, wenn der Stromzähler rückwärtsläuft?
Ja, in Deutschland sind rückwärtslaufende Zähler untersagt und können theoretisch zu Bußgeldern oder sogar Gefängnisstrafen führen.
Warum darf der Stromzähler nicht rückwärts drehen?
Veränderungen am Stromzähler sind deutschlandweit verboten. Da ein rückwärtslaufendes Gerät bereits verbrauchten Strom quasi verschwinden lassen kann, indem es das Zählrad in die entgegengesetzte Richtung dreht, kann dies rechtlich, als Manipulation bewertet werden.
Für Balkonkraftwerke soll aber noch 2024 eine Übergangsfrist eingeführt werden, so dass neue Mini-Solaranlagen ihren Zähler nicht sofort tauschen müssen.
Wie lange darf ein Zähler rückwärtslaufen?
In einem aktuellen Gesetzesentwurf s zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes heißt es dazu „"Abweichend von § 3 Absatz 3a des Messstellenbetriebsgesetzes hat der Messstellenbetreiber Messstellen an Zählpunkten von Steckersolargeräten im Sinne von § 8 Absatz 5a Satz 1 spätestens innerhalb von vier Monaten ab der Aufforderung durch die Bundesnetzagentur an den Netzbetreiber zur Prüfung der im Marktstammdatenregister eingetragenen Daten nach § 13 Absatz 1 der Markstammdatenregisterverordnung mit einer modernen Messeinrichtung als Zweirichtungszähler oder einem intelligenten Messsystem auszustatten, ohne dass es einer gesonderten Beauftragung durch den Anschlussnehmer oder Anschlussnutzer bedarf.“
Welche Vorteile hat ein rückwärtsdrehender Zähler?
Ein rückwärtsdrehender Zähler hat gleich zwei Vorteile. Denn zum einen geht so zu viel produzierter Strom nicht einfach ohne Gegenwert verloren und zum anderen muss jede Kilowattstunde, die nicht auf dem Zähler steht, auch nicht beim Netzbetreiber bezahlt werden.
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