Das Wichtigste zuerst: Ein Stromausfall stoppt das Balkonkraftwerk
Sobald kein Strom mehr fließt, kann auch das Balkonkraftwerk nicht mehr richtig arbeiten. Das liegt daran, dass der für den Betrieb essenzielle Wechselrichter ebenfalls Strom benötigt, um arbeiten zu können.
Was passiert mit meinem Balkonkraftwerk bei Stromausfall?
Um zu verstehen, was in einem Balkonkraftwerk bei Stromausfall passiert, ist es wichtig, sich ein wenig genauer mit der Funktionsweise der verschiedenen Bauteile und dem Gesamtkonstrukt der Photovoltaikanlage auseinanderzusetzen.
Generell gilt, dass eine Photovoltaikanlage im ersten Schritt Gleichstrom liefert. Dieser muss auf Basis einer Netzfrequenz von 50 Hertz in Wechselstrom umgewandelt werden. Und genau das ist die Aufgabe des Wechselrichters.
Besagter Wechselrichter kann die 50 Hertz, die er als Referenz braucht, jedoch nicht selbst erzeugen. Fällt also allgemein der Strom aus, schaltet sich auch der Wechselrichter automatisch ab.
Dies hängt allerdings nicht nur mit der fehlenden Energieversorgung des Wechselrichters zusammen, sondern entspricht auch der Vorschrift zur Abschaltfunktion, die als "NA-Schutz" (Netz & Anlagenschutz) bekannt und gemäß der VDE-Norm (VDE AR-N 4105:2018-11) verpflichtend ist.
Kann ein Balkonkraftwerk bei Stromausfall helfen?
Ja, zumindest dann, wenn die Betreiber des Balkonkraftwerks über das passende Equipment verfügen. Denn mit einem Speicher sichert man sich ein hohes Maß an Flexibilität. Die meisten davon bieten sogar unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), indem sie bei einem Stromausfall automatisch auf die Stromversorgung aus dem Speicher umschalten.
Wer sich für ein Balkonkraftwerk mit Speicher interessiert, sollte sich jedoch im Voraus gut überlegen wie viel Energie er benötigt. Schließlich steigen mit höherer Kapazität auch die Kosten stark an.
Diejenigen, die den Solarstrom auch während eines Stromausfalls nutzen wollen, sollten sich also Gedanken machen, wofür der produzierte Notstrom eingesetzt werden soll. Auf diese Weise lässt sich die Auswahl schon etwas besser eingrenzen.
Hier sind die folgenden Nutzungs-Optionen denkbar.
Licht: Ob es sinnvoll ist, sich für Licht während eines Stromausfalls einen „Notstrom-Vorrat“ anzulegen, entscheidet am besten jeder für sich. In der Regel reicht es jedoch auch aus, auf Taschenlampen mit vollen Batterien zurückzugreifen.
Kommunikation: Bei einem Stromausfall Kontakt nach außen zu haben, kann auf viele sehr beruhigend wirken. Am besten ist es natürlich immer, das Smartphone zu mindestens 80 Prozent aufgeladen zu wissen.
Auch Router und das Festnetz lassen sich vergleichsweise gut über Notstrom nutzen. Radios sollten hingegen – falls möglich – mit Batterien betrieben werden. TV Geräte nehmen vergleichsweise viel Notstrom in Anspruch. Sie verbrauchen mit circa 100 Watt etwa zehnmal so viel wie der oben erwähnte Router und das Festnetz.
Kochen: Diese Option wird vor allem dann aktuell, wenn der Stromausfall länger dauert. Wer sich hier auf Notstrom verlassen möchte (oder muss), sollte einen hohen Verbrauch von mindestens 1.000 Watt einplanen. Ein Notstromgerät in dieser Größenordnung kann vergleichsweise teuer sein. Weitaus günstiger ist es in der Regel, zur Not auf einen Campingkocher zu setzen. Übrigens: Ein Kühlschrank verbraucht im Notbetrieb ebenso viel Strom, wie beispielsweise ein Herd.
Heizen: Wer bei einem Stromausfall Energie sparen möchte, sollte mit seinem Notstromgerät nicht die Heizung versorgen, sondern stattdessen zu warmer Kleidung greifen.
Tipp: Solargeneratoren, die aus einem oder mehreren PV-Modulen und einer Powerstation bestehen, sind auch mobil im Urlaub nutzbar und nicht durch die 800 Watt Regelung begrenzt, da sie Strom direkt an Elektrogeräte abgeben statt ihn ins Hausnetz einzuspeisen. Getestet haben wir davon z. B. schon den Jackery Explorer 1000.
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