Creality Falcon A1 Pro 20W Testfazit: Kann er überzeugen?
Der Creality Falcon A1 Pro 20W ist weit mehr als nur ein Kompromiss – er schlägt erfolgreich die Brücke zwischen Hobby-Gerät und Profi-Anspruch. Er verbindet die Sicherheit und Sauberkeit eines geschlossenen Systems mit der einfachen Bedienung und dem attraktiven Preis eines Diodenlasers.
Gerade für den Einsatz im Wohnraum ist das geschlossene Gehäuse ein unschlagbares Argument. Auch leistungstechnisch müssen kaum Abstriche gemacht werden: Die 20 Watt genügen für den absoluten Großteil aller kreativen Projekte, vom Holzschneiden bis zur Fotogravur. Und die hohe Geschwindigkeit von bis zu 600mm/s erlaubt die präzise Serienproduktion. Saubere, reproduzierbare Ergebnisse sind mit dem Falcon A1 damit kein Problem.
Einziger Wermutstropfen ist die meist fehlende Wabenplatte im Lieferumfang; diese Anschaffung sollte man direkt einplanen. Wer das berücksichtigt, erhält mit dem Falcon A1 Pro ein durchdachtes, sicheres und leistungsstarkes Gesamtpaket. Er eignet sich bestens für das Erstellen von individuellen Geschenken - ob zu Weihnachten, zum Geburtstag oder offiziellen Anlässen.
Lieferumfang und Verpackung
Bereits beim Eintreffen des Pakets wird deutlich, dass es sich beim Falcon A1 Pro nicht um einen wackeligen Bausatz handelt. Der Laser kommt in einem überraschend großen, stabilen Karton an. Im Inneren ist das Gerät hervorragend durch passgenaue Schaumstoff-Einlagen geschützt – hier klappert nichts. Besonders das empfindliche Lasermodul ist separat gepolstert, was Transportschäden fast unmöglich macht.
Beim Auspacken fällt auf, dass der Falcon A1 Pro über eine ausziehbare Metallschublade als Boden verfügt. Allerdings liegt im Standard-Lieferumfang keine Wabenplatte (Honeycomb) bei. Für reine Gravuren ist diese nicht notwendig, aber wer schneiden möchte, sollte die Wabenplatte unbedingt direkt mitbestellen. Ohne sie liegt das Holz flach auf dem Metall auf, was zu unschönen Schmauchspuren auf der Rückseite führt wie man auf dem folgenden Bild erkennen kann.
Erster Eindruck: Sehr professionell und sicher verpackt. Dass der Air Assist inklusive ist, ist ein großer Pluspunkt; das Fehlen der Wabenplatte bei einem "Pro"-Gerät ist jedoch ein kleiner Wermutstropfen.
Aufbau, Montage und Inbetriebnahme
Der "Aha-Effekt" beim Auspacken: Anders als bei vielen offenen Lasern, bei denen man erst einmal 30 Minuten Profile verschrauben muss, wirkt der A1 Pro fast wie ein fertiges Haushaltsgerät. Er ist zu ca. 90 % vormontiert. Der Lieferumfang besteht aus dem Hauptgerät, dem 20W Lasermodul, eine externe Luftpumpe sowie dem Abluftschlauch. Nach weniger als 30 Minuten ist das Gerät betriebsbereit: Display anstecken, Kabel und Schläuche verbinden und schon ist es geschafft.
Der Falcon A1 Pro verfügt über eine vollständig geschlossene Bauweise. Diese Konstruktion verleiht ihm einerseits eine besondere Optik, sie dient aber vor allem der Sicherheit. Dank der Einhausung und den getönten Fenstern entspricht der Lasergravierer der Laserklasse 1. Dadurch kann der Laser-Engraver theoretisch auch in Wohnräumen sicher betrieben werden, es werden keine zusätzlichen Schutzbrillen benötigt.
Das umfassende Sicherheitspaket des Falcon A1 Pro beinhaltet einen integrierten Sensor, der den Laserjob sofort beim Öffnen des Deckels unterbricht. Ergänzt wird dies durch einen gut erreichbaren Not-Aus-Schalter und einen Flammensensor, der bei Rauchentwicklung oder Feuer sofort eingreift.
Falcon A1 Pro Praxistest: Wie sauber arbeitet er?
Nach der schnellen Montage folgt die Einrichtung in der Software. Der Falcon A1 Pro ist kompatibel mit LightBurn (kostenpflichtig) und LaserGRBL (kostenlos). Für den Test empfehlen wir LightBurn, um das volle Potenzial der integrierten Kamera nutzen zu können.
Wer jedoch keine Zusatzkosten möchte, findet mit dem „Falcon Design Space“ eine starke Alternative direkt von Creality. Diese Software steht sowohl als Desktop-Version als auch als mobile App zur Verfügung. Sie ist intuitiv gestaltet und bietet nützliche Funktionen, wie etwa die automatische Umwandlung von Fotos in gravierfähige Dateien – für Einsteiger ist das oft ausreichend. Beim Entwerfen von komplexeren Projekten stößt man jedoch recht schnell an Grenzen.
Der Laser Engraver verbindet sich über WLAN mit dem PC und somit können Aufträge kabellos an das Gerät gesendet werden.
Zunächst muss der Laser Engraver einmal kalibriert werden. Dies ist ein manueller Prozess, bei dem der Abstand des Lasers zur Arbeitsplatte mit 4 unterschiedlichen Höhen gemessen werden muss. Wichtig: Nach der Kalibrierung mit der Abstandsplatte muss auch noch ein Werkstück mit 3mm Höhe kalibriert werden. Das steht zwar in der Software als 2. Schritt beschrieben, wird aber häufig vergessen (ist uns auch passiert).
Anschließend wird vor jedem Projekt der Autofokus eingestellt. Das Versprechen: Statt mühsam mit einem metallischen Abstandsblock zu hantieren, fährt das Lasermodul per Knopfdruck automatisch auf die perfekte Arbeitshöhe. Das soll im Alltag Zeit sparen und Fehlerquellen eliminieren. Der Autofokus funktionierte in unserem Test einwandfrei.
Ein Alleinstellungsmerkmal, das den A1 Pro von einfachen offenen Rahmen-Lasern abhebt, ist die integrierte Weitwinkel-Kamera. Nach einer kurzen Kalibrierung in LightBurn wird der Arbeitsbereich live auf dem Bildschirm angezeigt. Das Platzieren von Designs funktioniert per „Drag & Drop“ präzise: Das Motiv landet exakt dort auf dem Werkstück, wo es in der Software positioniert wurde. Das ist besonders praktisch, um Reststücke materialsparend zu nutzen oder Logos millimetergenau auszurichten.
Gravieren mir Creality Falcon Engraver A1 Pro
Im Gravur-Test (auf Sperrholz und Schiefer) überzeugt der 20W-Laser mit einem sehr sauberen Schnittbild. Der feine Laser-Spot sorgt für hochauflösende Gravuren mit sehr feinen Details und klaren Kanten – perfekt für filigrane Logos, QR-Codes, Text oder detaillierte Fotogravuren auf Holz oder Schiefer. Der feine Laser-Spot von 0,08 x 0,1 mm sorgt dabei für gestochen scharfe Schriftkanten.
Ein Praxis-Tipp: Da 20 Watt enorme Power bedeuten, empfiehlt es sich beim Gravieren, die Leistung deutlich zu drosseln (oft genügen 15–30 %) und dafür die Geschwindigkeit zu erhöhen. So vermeidet man Verbrennungen und erhält klare Kontraste.
Wer Kunststoffe beschriften möchte, sollte sich das optionale Watt Infrarot-Modul ansehen. Wo der normale Laserstrahl auf Plastik oft wirkungslos bleibt, sorgt dieses Modul für perfekte Ergebnisse – ideal etwa für Schilder aus dem 3D-Drucker. Besonders praktisch: Dank eines cleveren Klick-Systems lassen sich die Module blitzschnell austauschen.
Schneiden mit dem Creality Laser Engravers
Die Paradedisziplin des Falcon A1 Pro ist zweifellos das Schneiden. Hier spielt der 20-Watt-Diodenlaser seine Muskeln voll aus und trifft genau den „Sweetspot“ für Maker: Er bietet genug Kraft für dicke Materialien, ohne dabei die nötige Präzision vermissen zu lassen.
Im Test zeigte sich diese Power eindrucksvoll: Das mitgelieferte 3 mm Holz durchtrennte der Laser mühelos im ersten Anlauf. Doch auch vor stärkerem Material schreckt er nicht zurück: 5 bis 8 mm starkes Pappel- oder Birkensperrholz schneidet er „butterweich“ in einem einzigen Durchgang. Selbst massive 12 mm Bretter sind machbar, erfordern dann allerdings mehrere Durchläufe.
Ähnlich gut schlägt er sich bei Kunststoffen, sofern die Farbe stimmt: Schwarzes Acryl bis ca. 8 mm ist kein Problem, während er bei transparentem Acryl – wie alle blauen Diodenlasern – physikalisch bedingt passen muss.
Zwar gelingen Linien auf Schiefer oder beschichtetem Metall extrem sauber und kontrastreich, doch bei Holz neigt die volle 20-Watt-Power schnell zu Brandspuren. Dies mussten auch wir in unserem Test feststellen. Hier ist ein feines Tuning von Geschwindigkeit und Leistung nötig, um perfekte Ergebnisse ohne Verkohlung zu erzielen.
Lautstärke & Geruchsentwickung
Ein großer Vorteil des geschlossenen Designs gegenüber offenen Rahmen-Lasern ist die Geräusch- und Geruchskulisse. Im Leerlauf ist der Falcon A1 Pro angenehm leise.
Sobald jedoch der Job startet, schalten sich der interne Lüfter und die externe Air-Assist-Pumpe ein. Die Lautstärke ist hörbar (vergleichbar mit einer lauten Dunstabzugshaube oder einem älteren Staubsauger auf mittlerer Stufe), aber deutlich gedämpfter als bei offenen Modellen, da das Gehäuse einiges schluckt.
In puncto Geruchsentwicklung spielt das geschlossene Design seine Stärken. Der integrierte Lüfter sorgt für einen zuverlässigen Unterdruck und zieht den Rauch zügig aus dem Innenraum ab.
Hier arbeitet das System Hand in Hand mit dem Air Assist: Die Luftpumpe bläst den Schmauch direkt aus der Schnittfuge, was primär für helle, saubere Kanten ohne Verkohlungen sorgt. Gleichzeitig wirbelt sie den Rauch auf, damit er vom Gehäuselüfter besser erfasst werden kann.
Wichtig für die Nutzung im Wohnraum: Man sollte sich nicht allein auf das geschlossene Gehäuse verlassen. Wer den Abluftschlauch einfach nur in den Raum hängen lässt, wird schnell merken, dass der Holzgeruch dennoch austritt. Für einen geruchsfreien Betrieb ist eine konsequente Ableitung ins Freie (z. B. durch eine Fensterabdichtung) oder der Anschluss an eine professionelle Filterbox zwingend erforderlich.
Preise und Verfügbarkeit
Der Creality Falcon A1 Pro 20W positioniert sich im mittleren bis gehobenen Preissegment für Diodenlaser. Er ist sowohl im offiziellen Creality Onlineshop als auch über Händler wie Amazon erhältlich.
Technische Daten des Falcon A1 Pro
Laser Leistung (Optisch): 20 Watt (Diodenlaser)
Arbeitsbereich: 268 x 358 mm (ca. A3-Format)
Gehäuse-Typ: Vollständig geschlossen (Sicherheitsklasse 1)
Max. Geschwindigkeit: Bis zu 600 mm/s (ca. 36.000 mm/min)
Laser Spot Größe: 0,08 x 0,1 mm Feinheit
Besonderheit: Integrierte HD-Kamera für Positionierung & Auto-Fokus
Bedienung,"Touchscreen, App, LightBurn, LaserGRBL"
Abmessungen: 567 x 468 x 211 mm
Gewicht: 16,8 kg
Anschlüsse: USB-C, WLAN, TF-Karte
Unterstützte Materialien: Holz, Bambus, Leader Platik, Acryl
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