Was ist ein Smart Home System und wie funktioniert es?
Das Herzstück eines smarten System stellt die Zentrale dar, die je nach Anbieter auch als Gateway, Bridge oder Hub bezeichnet wird und per Funk mit weiteren Komponenten interagiert. Eine Vielzahl von Smart Home Komponenten, darunter Beleuchtung, Sicherheitssysteme, Sensoren und andere Haushaltsgeräte, können mit dieser Zentraleinheit interagieren, wobei die Unterstützung verschiedener Kommunikationsprotokolle wie Zigbee, Z-Wave, WLAN, Enocean und DECT ULE hervorzuheben ist.
Die Zentrale erkennt anhand von vernetzten Sensoren Umweltreize und reagiert durch das Einschalten von Aktoren darauf. Wird die Smart Home Zentrale beispielsweise von einem Wassermelder im Keller über ein Leck der Waschmaschine informiert, kann sie ihren Besitzer per Pushnachricht auf seinem Smartphone alarmieren und weitere elektrische Geräte abschalten, die durch Feuchtigkeit Schaden nehmen könnten. Die Intelligenz des Systems basiert somit allein auf den Funktionen der Zentrale, deren Auswahl dementsprechend gut überlegt sein sollte.
Abhängig vom gewähltem Funkstandard des Smart Home Systems (z.B. WLAN oder ZigBee) bzw. der Zentrale stehen unterschiedlich viele Geräte zur Auswahl. Während manche Lösungen nur mit Geräten des eigenen Herstellers vernetzbar sind, bieten andere Systeme auch die Möglichkeit kompatible Komponenten anderer Marken einzubinden. Wir stellen beide Optionen vor und erklären, welche Vorteile sie haben.
Checkliste: So finden Nutzer das beste Smart Home
Wie unsere bisherige Zusammenfassung bereits gezeigt hat, gibt es viele Faktoren, die bei der Auswahl eines Smart Home Systems wichtig sind. Daher kann und es wird es “das eine” perfekte für alle nie geben. Mit unserer Checkliste, kann aber trotzdem jeder herausfinden, welches System am besten zu ihm passt.
- Grundlagen: Welche Elektrogeräte sind bereits vorhanden, die zur Nachrüstung verwendet werden können (z. B. eine FRITZ!Box)? Welche sollen ersetzt werden? Unser Expertentipp: Klassische Haushaltsgeräte wie Stehlampen lieber mit einer WLAN-Steckdose nachrüsten als neu kaufen.
- Umfang der Automationsmaßnahmen: Sollen einzelne Handgriffe durch Gadgets (z. B. Putzroboter) automatisieren oder gleich die Fußbodenheizung im ganzen Haus komplett smart gesteuert werden?
- Smart Home Anwendungen: Welche Smart Home Anwendungen werden, unterstützt? Ist das System kompatibel mit verschiedenen Plattformen und kann es anspruchsvolle Anwendungen wie einen Netzwerk-Videorekorder betreiben? Ist es in der Lage, eine breite Palette von Smart Home Produkten und Technologien zu integrieren? Benötige ich IT-Kenntnisse, um das System zu konfigurieren und aus der Ferne darauf zuzugreifen?
- Staatliche Beschränkungen: Gibt es Denkmalschutz-Auflagen aufgrund historischer Bausubstanz zu beachten oder schließt die Bauordnung in meinem Wohngebiet bestimmte technische Lösungen aus? Wenn ja, welchen Aufwand und welche Gebühren bin ich bereit für mein Projekt in Kauf zu nehmen?
- Rechtsgrundlagen und Zuständigkeit: Sind die Maßnahmen so umfassend, dass sie vom Vermieter bewilligt werden müssen? Gibt es Möglichkeiten die Kosten zu teilen (z. B. bei einer Heizungssanierung)?
- System Förderung: Besteht die Möglichkeit zur finanziellen Unterstützung durch Dritte (z. B. über KfW Smart Home Förderkredite)?
Erst nachdem diese wichtigen Aspekte geklärt wurden und die persönlichen Wünsche feststehen, kann das passende System dazu gewählt werden. Unsere Zusammenfassung zeigt welche Smart Home System Anbieter umfassende Vernetzung ermöglichen und welche nur auf einen Automationsbereich beschränkt bleiben
Welche Smart Home Systeme gibt es?
Technikfans stehen zwei Arten von umfassenden Smart Home Systemen zur Auswahl.
Geschlossenes System: Solche auch als propritär bezeichneten Lösungen bieten oft ein besonders hohes Maß an Sicherheit. Zudem sind ihre Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt, es treten also kaum oder gar keine Verbindungsprobleme auf. Allerdings bleiben Käufer eines solchen System auch immer auf ihren Hersteller beschränkt, können also keine Smart Home Geräte einbinden, die ihr eigener Hersteller nicht anbietet.
Offenes System: Wie der Name bereits sagt, können offene Smart Home Systeme aus Geräten völlig unterschiedlicher Marken zusammengestellt werden. So ist beispielsweise das innogy SmartHome System u.a. gemeinsam mit Lampen von Signify (Philips Hue) oder Netatmo Raumthermostaten nutzbar. Aktuell am meisten Flexibilität bietet Amazons Sprachsoftware Alexa. Denn über die Alexa App lassen sich nicht nur Amazon eigene Tablets, Lautsprecher oder Streamingdienste (z.B. Amazon Prime) nutzen, sondern auch hunderte Produkte anderer Hersteller. Die Auswahl reicht dabei von der Alexa Kaffeemaschinen über Saugroboter wie wir sie in unserem Saugroboter Test zeigen, Bewässerungsanlagen für den Garten, Lampen, Thermostate und Fernseher bis hin zu Alexa Adaptern fürs Auto.
Matter: Die Lösung der verschiedenen Systeme?
Das Kapitel über offene und geschlossene Systeme zeigt schon jetzt: Nutzer müssen beim Aufbau eines Smart Homes immer auch auf die Kompatibilität der gewünschten Komponenten achten. Vor dem Kauf muss immer genau geprüft werden ob ein Produkt auch wirklich in das System passt oder ob es mit meinem Sprachassistenten kompatibel ist.
Selbst wenn das gegeben ist, sind manche Geräte nur mit ihren Grundfunktionen in manchen Systemen vertreten. So können beispielsweise Philips Hue Lampen direkt bei Google oder Amazon Alexa eingebunden werden, volle Funktionen gibt es aber nur mit Bridge und in der Philips Hue App.
Um genau diese Probleme zu umgehen und um Nutzern das Leben deutlich einfacher zu machen wurde der Smart Home Standard Matter ins Leben gerufen. Der Funkstandard verspricht das verschiedene Komponenten unterschiedlicher Hersteller in allen Systemen funktionieren. Am besten auch noch mit vollem Funktionsumfang.
Matter 1.0 ging Ende 2022 an den Start und steckt weiterhin noch in den Kinderschuhen. Erste Erfolge sind aber schon zu spüren. Was genau Matter ist und wie der neue Funkstandard genau funktioniert, erklären wir in unserem Matter Funkstandard Ratgeber.
Möglichkeit 1: Alexa, Google Assistant und Siri als Herzstück des Systems
Die Auswahl der richtigen Smart-Home-Zentralen, wie Homematic IP, Phillips und Bosch, ist entscheidend für die Integration und Steuerung verschiedener Smart-Geräte von einem zentralen Punkt aus. Die Sprachassistenten Alexa, Google Assistant und Siri können nicht nur in viele Smart Home Systeme anderer Hersteller eingebunden werden, sondern auch selbst Komponenten steuern. Wie dies funktioniert, erklären wir in folgendem Überblick.
Alexa bietet große Geräteauswahl und kostenlose Zusatzfunktionen
Wer sich für Alexa entscheidet, profitiert von vielen vorinstallierten Funktionen wie Wecker, Timer, To-Do-Listen, Kalenderverwaltung oder Musiksteuerung. Außerdem kann sie z. B. Witze erzählen oder Hörbücher und Podcasts abspielen.
Darüber hinaus ist Amazons Sprachassistentin mit tausenden smarten Geräten, Dienstleistungen, Apps und Alexa Skills (kostenlos aktivierbare Zusatzfunktionen) nutzbar und auf zahlreichen smarten Lautsprechern und Displays zuhause. Bei einigen von ihnen hat Amazon sogar einen ZigBee-Hub direkt integriert, dazu zählen u.a.:
- Amazon Echo (4. Generation)
- Amazon Echo (5.Generation)
- Echo Show 10
- Echo Studio
- Echo Hub
Diese können Alexa kompatible Geräte auch ohne Hersteller eigene Smart-Home Zentrale steuern und so z.B. Philips Hue Lampen auf Zuruf an- oder ausschalten. Wir haben bereits zahlreiche Alexa Lautsprecher und Alexa kompatible Geräte wie WLAN-Steckdosen, Überwachungskameras oder Saugroboter getestet und wurden meist sehr positiv von der einfachen Vernetzbarkeit und Handhabung überrascht.
Alexa Smart Home Steuerung: Test-Fazit der Redaktion
Mehr Auswahl als bei Alexa werden Technikfans kaum finden. Darüber hinaus ist diese Lösung besonders günstig und jederzeit einfach erweiterbar, wie unsere regelmäßigen Tests der Alexa-Lautsprecher zeigen. Manche Datenschützer bemängeln allerdings die zur Nutzung nötige Cloudanbindung.
Weitere Alexa Geräte und System-Tests im Vergleich
- Bei Amazon wurde z. B. Amazon Echo 5 in mehr als 61.000 Kundenbewertungen mit durchschnittlich 4,6 von 5 Sternen ausgezeichnet. Der etwas kompaktere Alexa Lautsprecher Echo Dot 5 wurde bereits über 53.000-mal bewertet und von Kunden des Onlineriesen mit 4,6 von 5 Sternen belohnt. (Stand: 010/2024)
- Die ComputerBild Tester vergaben für den beliebten Echo Dot 4 hingegen nur die Note 2,5 und begründeten dies u.a. mit seinem ihrer Meinung nach zu klobigen Netzteil. (Stand: 11/2021)
Google Assistant punktet mit viel Wissen
Die ursprünglich als Google Home vermarkteten und inzwischen als Nest Lautsprecher verkauften Geräte des Suchmaschinenriesen beherrschen ebenfalls viele praktische Standardfunktionen wie das Abspielen von Musik oder die Wetteransage. Zudem überzeugen sie durch den enormen enzyklopädischen Wissensschatz des darauf installierten Sprachassistenten Google Assistant. In unseren Tests antwortete er dementsprechend meist deutlich fundierter auf Fragen als Alexa, die eher bei der Geräteauswahl und Steuerung die Nase vorn hat.
Google Smart Home: Test-Fazit der Redaktion
Die zu Google Assistant gehörenden Smart Speaker und Lautsprecher bieten außer einem schicken Design viele praktische Funktionen, können aber (noch) nicht mit Alexa mithalten.
Weitere Google Geräte und Smart Home System Tests
- Auf dem Portal HiFi.de wurde der Google Nest Mini mit der Note 7,7 (gut) bewertet. Der günstige Einstieg und die einfache Bedienung am Gerät wurden positiv bewertet. Der recht schwache Klang gab aber Abzug. (Stand: 02/2023)
- Im Smart Speaker Vergleich von allesbeste.de erreichte Google Nest Audio den 2. Platz und landete damit knapp hinter dem Amazon Echo 4. (Stand: 10/2021)
Siri steuert das Apple Smart Home via HomeKit
Wer ein iPhone oder iPad mit mindestens iOS 10 ( oder besser noch neuere Betriebsversion) besitzt, kann sich damit ein HomeKit Smart Home System zusammenstellen und dieses mit Siri Befehlen zu steuern. Apple Nutzer haben so z. B. die Möglichkeit über ihre Home App am iPhone zahlreiche HomeKit kompatible Geräte zu Routinen zu kombinieren. D.h. Ein Sprachbefehl genügt, um z. B. im Wohnzimmer alle smarten Lampen per Routine 50 Prozent zu dimmen und ihre Farbe von weiß auf gelb umzuschalten.
Zur Fernsteuerung von unterwegs genügen iPhone und iPad allerdings nicht, stattdessen muss zusätzlich ein Homepod oder Homepod Mini, ein Apple TV als "Zentrale" zuhause vorhanden sein.
Insgesamt ist die HomeKit Smart Home Lösung von Apple ist deutlich sicherer als die von Google und Amazon, weil Geräte einen strengen Zertifizierungsprozess durchlaufen müssen, bevor sie für private Anwender verfügbar sind. Dafür ist die Produktauswahl deutlich geringer. So können beispielsweise keine Saugroboter bei HomeKit integriert werden.
Aber: Mit Homee, Homey und Homebridge lassen sich auch offiziell nicht kompatible Geräte über Umwege in das System einbinden. Ihr Funktionsumfang ist dann aber nicht immer komplett per HomeKit abrufbar.
HomeKit Smart Home: Test-Fazit der Redaktion
Sicherheit wird bei Apple großgeschrieben, allerdings bedeutet dies auch, dass oft nur die Geräte bestimmter Hersteller als "HomeKit Geräte" zertifiziert werden. Somit fällt die Auswahl an smarten Komponenten hier ebenfalls etwas geringer aus als bei Alexa. Direkt HomeKit fähige Mäh- oder Saugroboter sind uns z. B. bisher keine bekannt, dafür ist ist meist immer noch eine Bastlerlösung nötig. (Stand: 05/2024) Achtung: Wer nicht zertifizierte Geräte über Umwege mit HomeKit verbindet, riskiert Funktionseinbußen.
HomeKit System Test-Überblick
- Bei den Kollegen von techstage.de heißt es nach dem Test von Apples HomeKit im Fazit: "Homekit hatte einen holprigen Start, ist inzwischen aber eine tolle Lösung mit erstklassiger Visualisierung und einfacher Szenen- und Automatiksteuerung. Auf der Haben-Seite steht eine hohe Kompatibilität auch zu günstigen Smart-Home-Komponenten, der mögliche Bastelfaktor, wenn man möchte, die Offline-Funktionalität ohne Cloud-Zwang und die Apple-typisch attraktive und einfache Darstellung und Funktionalität." (Stand: 10/2021)
System-Check: Alexa vs. Google Assistant vs. Siri
Zur besseren Übersicht haben wir in folgender Tabelle nochmals alle wichtigen Eigenschaften der drei beliebten Sprachassistenten zusammengefasst. Wichtig: Bei allen drei Systemen handelt es sich um ein offenes System, es können also Produkte verschiedener Marken integriert werden.
Alexa | Google Assistant | Siri (via HomeKit) | |
Standardfunktionen (Wecker, Wissensabfrage etc.) | Direkt nutzbar | Direkt nutzbar | Direkt nutzbar |
Zentrale für Smart Home Steuerung erforderlich? | Ja, z. B. Echo Show 10 mit integriertem ZigBee Hub | ja, z. B. ein Google Nest Hub 2 | Ja, z. B. ein HomePod oder Apple TV |
IFTTT Anbindung | Ja | Ja | Ja, via Homebridge |
Funkstandard | WLAN, ZigBee, Matter | WLAN, Bluetooth, Thread, Matter | WLAN, Bluetooth, Thread, Matter |
Anwendungsbereiche | Haushaltsgeräte-Automation, Gartenbewässerung, Licht- und Heizungssteuerung, Entertainment u.v.m. | Heizung-/Raumklima, Entertainment, Gadgets | Hausautomation, Entertainment, Gadgets |
Größter Vorteil | Sehr große Auswahl Amazon eigener Echo Lautsprecher mit Alexa Integration und kompatibler Drittanbieter Produkte | Bietet ein sehr breites Wissensspektrum | Besonders sicher dank strenger Zertifizierungsrichtlinien für kompatible Geräte |
Größter Nachteil | Scheitert manchmal an Wissensfragen | In manchen Gerätekategorien (noch) zu wenig Auswahl kompatibler Produkte | Bisher am wenigsten Auswahl an vernetzbaren Produkten und nicht mit Android Geräten steuerbar |
Möglichkeit 2: Einfache Smart Home Systeme für Anfänger
Schnell einsatzbereit, günstig und jederzeit modular erweiterbar. Diese Eigenschaften zeichnen die folgenden Smart Home Lösungen für Einsteiger aus.
Ideal für FRITZ!Box Besitzer: AVM FRITZ! Smart Home System
Beim FRITZ!Box System handelt es sich um eine Lösung, die mit einer Standard-Hardware wie einem DSL-Router vom Smartphone oder von einem PC aus gesteuert werden kann.
Das deutsche Unternehmen AVM ist hauptsächlich durch seine Marke FRITZ! bekannt. Die DSL-Router des Herstellers stellen die Mehrheit der in Deutschland installierten Geräte für die Verbindung ins Internet dar. Passend zur FRITZ!Box als zentralem Multifunktions-Gateway gibt es verschiedene vernetzbare Komponenten vom Heizkörperthermostat über kompatible Steckdosen bis hin zum Telefon. Eine Auswahl davon zeigt die folgende Auflistung:
- AVM FRITZ!Fon C5
- AVM FRITZ!DECT 200 Steckdose (Indoor)
- FRITZ!DECT 210 Steckdose (Outdoor)
- FRITZ!DECT 301 Thermostat
Weitere Informationen zu den hier genannten Geräten gibt es in der AVM FRITZ!Box Test-Übersicht. Wie die Vernetzung genau funktioniert, erklärt unser Ratgeber: AVM FRITZ!Box als Smart Home-Zentrale nutzen.
FRITZ!Box Smart Home System: Test-Fazit der Redaktion
Zu den Vorteilen der FRITZ!Box gehören Reichweite und Bandbreite, die Option, smarte Komponenten per App oder PC zu steuern und die individuelle Regelsteuerung beziehungsweise die Steuerung per Google Kalender. Zu den Nachteilen gehört der bisher im Vergleich zu anderen Systemen geringe Funktionsumfang und die noch ausbaufähige Menge an smarten Komponenten.
Weitere FRITZ!Box Smart Home System Tests und Bewertungen
- Im ComputerBild Test stellte sich das FRITZ!Box System als besonders sicher heraus, weil es Daten nur lokal verarbeitet. Außerdem lobten die Tester die einfache Einrichtung und Vernetzbarkeit mit weiteren Komponenten. Nachteilig fanden sie hingegen u.a. die teilweise eingeschränkten Funktionen und etwas umständliche Bedienung des Systems. (Stand: 05/2024)
- Im Lesertest von housecontrollers.de wurde u.a. die Tatsache gelobt, dass sich per FRITZ!Box smarte Funktionen auch ohne Cloud-Anbindung nutzen lassen. Als Nachteil wurde jedoch auch hier die nur kleine Auswahl kompatibler Produkte bemängelt. (Stand: 02/2021)
Für Selbermacher: SMART HOME by hornbach
In unserem Hornbach Praxistest überzeugte das SMART HOME by hornbach durch seine Unterstützung vieler Funkstandards wie Z-Wave, ZigBee und WLAN. Statt also nur die Geräte des Herstellers kaufen zu können, haben Nutzer hier z. B. auch die Möglichkeit FIBARO oder Eurotronic Geräte mit einzubinden.
Aber Achtung: Nur weil Geräte mit Zigbee gekennzeichnet sind, heißt es nicht unbedingt das diese miteinander kompatibel sind. Weitere Infos dazu gibt es in unserem Zigbee Ratgeber.
Daür war das SMART HOME by hornbach in unserem Test einfach zu installieren und die gewünschten Geräte ließen sich ohne großen Aufwand zu Routinen verknüpfen. Nicht zuletzt fielen uns der VDE-zertifizierte Datenschutz und der deutsche Support positiv auf.
SMART HOME by hornbach - Test-Fazit der Redaktion
Diese Alexa und Google Assistant kompatible Lösung bietet alles, was Einsteiger brauchen, und kann bei Bedarf jederzeit günstig erweitert werden. Leider ist die Auswahl an kompatiblen Geräten etwas knapp bemessen.
Weitere SMART HOME by hornbach System Tests und Bewertungen
- Bei techstage.de bekommt das Hornbach System lob für die leicht zu steuernden Grundfunktionen und den guten Support. Abzüge gibt es dafür, dass der Hub nur per Ethernet verbunden werden kann. (Stand: 06/2022)
- Kundenbewertungen oder eine Testnote von Stiftung Warentest liegen uns zu diesem System noch nicht vor. (Stand: 05/2024)
System-Check: AVM FRITZ! vs. SMART HOME by hornbach
Zur besseren Übersicht haben wir in folgender Tabelle nochmals alle wichtigen Eigenschaften der einfachen Smart Home Systeme zusammengefasst.
| AVM FRITZ! Smart Home System | SMART HOME by hornbach |
Standardfunktionen (Wecker, Wissensabfrage etc.) | keine | keine |
Zentrale für Smart Home Steuerung erforderlich? | Ja, geeignete FRITZ!Box (Betriebssystem FritzOS 7 oder höher) | Ja, Hornbach Smart Home Gateway |
Sprachsteuerung | Mit Alexa (über inoffiziellen Skill), Google Assistant (über inoffizielle Lösung) | Alexa, Google Assistant |
IFTTT Anbindung | Ja | Nein |
Funkstandard | DECT ULE | WLAN, ZigBee, Z-Wave |
Anwendungsbereiche | Heizungssteuerung, Automatisierung klassischer Haushaltsgeräte | Beleuchtung, Raumklima/Heizung, Sicherheit |
Größter Vorteil | FRITZ!Box Besitzer müssen keine extra Zentrale erwerben | Überzeugte uns im Test durch einfache Installation und Handhabung |
Größter Nachteil | Produktauswahl und Funktionsumfang eher gering | Auswahl kompatibler Geräte aktuell etwas knapp bemessen |
Möglichkeit 3: Umfassende Smart Home Systeme für Fortgeschrittene
Viele Smart Home Produkte ermöglichen es, sie in umfassende Systeme für fortgeschrittene Nutzer zu integrieren. Am besten trifft der Begriff Smart Home natürlich auf Systeme zu, die nicht nur auf wenige Komponenten beschränkt sind, sondern eine vollständige Kontrolle aller elektrischen Geräte und Einrichtungen im vernetzten Heim ermöglichen. Auch hier gibt es eine breite Palette unterschiedlicher Anbieter, die man miteinander vergleichen sollte. Große Unternehmen wie innogy, Allianzen wie die vom Telekom Smart Home initiierte QIVICON und viele mehr.
Doch was bieten diese leistungsfähigen Smart Home-Systeme? Wir haben einen Vergleich der wichtigsten Lösungen für Privatnutzer erstellt, die ihr System selbst installieren möchten.
Ideal zur Steuerung von Haushaltsgeräten: Bosch Smart Home System
Das Bosch System überzeugt vor allem durch viele Sicherheits-Features. So werden zum Beispiel alle privaten Daten sowie alle Systemdaten lokal auf dem Bosch Smart Home-Controller gespeichert. Informationen, die für die Smart Home-Nutzung kommuniziert werden müssen, werden mit einem sicheren Verschlüsselungssystem übertragen und das auch nur, wenn der Nutzer sie ausdrücklich freigegeben hat. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Kunden gerecht zu werden, bietet Bosch zudem diverse Starter-Sets mit unterschiedlichen Schwerpunkten von der Heizungssteuerung bis hin zum Raumklima Starter-Set.
Außerdem gehören zu den smarten Bosch-Produkten u. a. folgende Komponenten:
- Bosch Smart Home Home Controller
- Bosch Smart Home Rauchmelder
- Bosch Smart Home 360° Innenkamera/ Bosch Smart Home Eyes Außenkamera
- Bosch Smart Home Twinguard Rauchwarnmelder mit Luftgütesensor
- ausgewählte Bosch Geschirrspüler
- ausgewählte Bosch Waschmaschinen
- ausgewählte Bosch Wärmepumpentrockner
- ausgewählte Bosch Backofen/ Mikrowellen
Alle kompatiblen Haushaltsgeräte von der Kaffeemaschine, über den Saugroboter bis hin zur Dunstabzugshaube finden Sie auf der Bosch Connected Household Seite des Herstellers.
Bosch Smart Home System: Bewertung der Redaktion
Das Bosch Smart Home System verfügt über ein eigenes, besonders sicheres Verschlüsselungssystem und bietet die Möglichkeit der lokalen Datenspeicherung. Empfehlenswert sind von Bosch sowohl die per Home Connect App vernetzbaren Haushaltsgeräte als auch die Sicherheitskomponenten. Die Bosch Smart Home Heizthermostate können dagegen unserer Meinung nach im Vergleich mit ähnlichen Anbietern nicht mithalten. Weiterführende Informationen liefert unser Übersichtsartikel zum Bosch Smart Home-System.
Weitere Bosch Smart Home-System Tests und Erfahrungen
- In Amazon Kundenbewertungen schnitt z.B. das Bosch Smart Home Sicherheits-Starter-Set mit 4,4 von 5 Sternen bei über 300 Bewertungen ab. (Stand: 05/2024)
- Im Fazit zum Bosch System Test bei cyberport.de heißt es: "Das System ist ein doch lohnenswerter Invest, der noch dazu sehr viel Spaß bei der immer wieder neuen Szenarieneinrichtung macht." (Stand: 07/2023)
Expertentipp: Wer statt Bosch Haushaltsgeräte von Samsung besitzt, findet in Samsungs Smarthings eine gute Alternative.
Praktisch für Nutzer verschiedener Funkstandards: homee
Als eine Art Adapter verbindet, der homee Brain Cube ganz unterschiedliche Geräte von der FRITZ! Steckdose bis zur Philips Hue Lampe. Unterschiedliche Funkstandards wie Z-Wave und EnOcean spielen dabei keine Rolle mehr, denn der Standardwürfel kann mit weiteren Funkmodulen ergänzt werden und so zum Beispiel sowohl ZigBee als auch Z-Wave Komponenten zentral per Smartphone steuerbar machen und bald sogar HomeKit-Geräte einbinden. Somit ist homee aktuell das flexibelste System.
homee: Bewertung der Redaktion
Mit homee lassen sich intelligente Geräte nicht nur besonders einfach, sondern auch kostengünstig vernetzen. Denn haben Anwender dadurch schließlich mehr Auswahlmöglichkeiten zwischen günstigen und hochpreisigen Smart Home Produkten als die Besitzer eines geschlossenen Systems. Unser Fazit: Absolut empfehlenswert.
Weitere homee System Tests und Erfahrungsberichte
- Das Team von housecontrollers.de zeigte sich nach seinem homee Test zufrieden, hätte sich jedoch die Möglichkeit gewünscht die Philips Hue Bridge auch direkt ins System einbinden zu können. (Stand: 02/2020)
- Nach dem Test des homee bei techstage.de werden die lokale Lösung ohne Cloud und die sehr einfache Einrichtung gelobt. Kritik gab es für den Preis und die ausbaufähige Hilfestellung. (Stand: 07/2022)
Für Anspruchsvolle: Homematic IP Smart Home System
Während das Vorgänger Smart Home-System HomeMatic in unserem Test nur mit der Note befriedigend abschnitt, konnte Homematic IP auf ganzer Linie punkten. Dieses Einsteigersystem ist offen für Drittentwickler und gewährleistet durch Verschlüsselung trotzdem ein hohes Maß an Datensicherheit im privaten Gebrauch. Außerdem stehen außergewöhnlich viele Komponenten zur Auswahl.
Auswahl Homematic IP-Komponenten:
- Homematic Home Control Access Point
- Homematic IP Heizkörperthermostat
- Homematic IP Wandthermostat
- Homematic IP Wandtaster
- Homematic IP Tür- und Fensterkontakt
- Homematic IP Schaltsteckdose
- Homematic IP Alarm Schlüsselbundfernbedienung
- Homematic IP Bewegungsmelder mit Dämmungssensor
Weitere Produktinformationen sind in unserem Homematic IP-Ratgeberartikel zu finden.
Homematic IP Smart Home System: Bewertung der Redaktion
Homematic IP bietet die Möglichkeit Nachrüstkomponenten, um aufwändige Unterputzlösungen zu erweitern und eignet sich daher für alle, die auf Dauer ihr gesamtes zuhause professionell vernetzen wollen. Ein weiterer Pluspunkt: Bei Problemen besteht die Möglichkeit, umfangreichen Support durch die Community in Anspruch zu nehmen.
Weitere Homematic IP System Tests und Erfahrungsberichte
- Im Test von HiFi.de bekommt das Homematic IP Heizkörperthermostat die Note 8,3 und Lob für die übersichtliche App. Abzug gibt es für das "angestaubte Design." (Stand: 07/2023)
- Bei techstage.de lobten die Tester die einfache Installation des Systems, kritisierten jedoch auch, dass nur wenige Drittanbieter Produkte damit kompatibel seien. (Stand: 01/2021)
Besonders vielfältig nutzbar: Magenta Smart Home System
Noch nichts Passendes dabei gewesen? Zum Glück gibt es die QIVICON Plattform, hinter der eine Allianz verschiedener Unternehmen steht. Sie wurde von der Deutschen Telekom ins Leben gerufen und hat die Verbreitung eines herstellerunabhängigen Standards für Smart Home-Systeme zum Ziel.
Auch das Magenta SmartHome basiert auf der QIVICON Plattform, weshalb auch Produkte von beliebten Herstellern wie Philips, SONOS oder Logitech besonders einfach integriert werden können. Verbunden werden die einzelnen Bestandteile des Systems über die Home Base 2 (Zentrale). Steuerbar sind sie anschließend per App oder Sprachassistent.
Telekom Magenta Smart Home System: Bewertung der Redaktion
Die Smart Home-Systeme der QIVICON-Anbieter wie das hier vorgestellte Telekom Magenta Smart Home sind vor allem für diejenigen empfehlenswert, die sich nicht gleich auf einen bestimmten Anbieter festlegen möchten. Denn sie sind nicht nur untereinander kompatibel, sondern lassen sich nach Belieben per App vom Smartphone, PC oder Tablet verwalten. Durch die große Bandbreite an Möglichkeiten darf das Smart Home von Telekom deshalb im Anbieter-Vergleich nicht fehlen.
Weitere Telekom Magenta System Tests und Erfahrungsberichte
- Bei techstage.de kommt das Magenta System nicht gut weg. Lob gibt es zwar für vordefinierte Routinen und die Kompatibilität zu anderen Produkten, im Fazit heißt es aber: "Die größte Schwäche der Telekom-Lösung ist die Ersteinrichtung sowie die Registrierung mit vielen persönlichen Daten. Sämtliche anderen von uns getesteten Lösungen machen diesbezüglich einen besseren Job." (08/2022)
- Von heimwerker-test.de wurde die Magenta Smart Home Lösung nach dem Praxistest als Spitzenklasse bezeichnet. (Stand: 12/2020)
System-Check: Bosch vs. homee vs. Homematic IP vs. Magenta
Zur besseren Übersicht haben wir in folgender Tabelle nochmals alle wichtigen Eigenschaften der umfassenden Smart Home Systeme zusammengefasst.
| Bosch Smart Home-System | homee Smart Home System | Homematic IP Smart Home System | Magenta Smart Home System |
Standardfunktionen (Wecker, Wissensabfrage etc.) | keine | keine | keine | keine |
Zentrale für Smart Home Steuerung erforderlich? | Ja, Bosch Smart Home Controller | Nein, homee übernimmt diese Funktion selbst | Ja, Homematic IP Zentrale | Ja, Home Base 2 |
Sprachsteuerung | Mit Alexa (per Home Connect App) oder Google Assistant, Siri (via HomeKit) | Mit Alexa, Google Assistant, Siri (via HomeKit) | Mit Alexa oder Google Assistant | Mit Alexa oder Google Home |
IFTTT Anbindung | Ja (für Bosch Haushaltsgeräte) | Ja | Nein | Nein |
Funkstandard | ZigBee | WLAN, Z-Wave, EnOcean, ZigBee | Eigener Homematic Funkstandard | HomeMatic/ ZigBee |
Anwendungsbereiche | Heizungssteuerung, Raumklima, Sicherheit, Automatisierung klassischer Haushaltsgeräte | Heizungssteuerung, Musiksteuerung, Lichtsteuerung, Raumklima, Sicherheit, Automatisierung klassischer Haushaltsgeräte | Sicherheit, Heizungssteuerung, Raumklima, Lichtsteuerung, Vernetzung klassischer Haushaltsgeräte | Sicherheit, Raumklima, Heizungssteuerung, Lichtsteuerung, Automation klassischer Haushaltsgeräte |
Größter Vorteil | Lokale Datenspeicherung möglich | Keine extra Zentrale erforderlich | Viele eigene Produkte, inklusive Unterputzlösungen | Große Produktauswahl |
Größter Nachteil | Komponenten teilweise etwas klobig | Keine Fertiglösung, System muss selbst zusammengestellt werden | Nur mit wenigen Drittanbieter Produkten kompatibel | App reagiert manchmal zu langsam |
Kaufberatung: Wir helfen bei der Smart Home System Auswahl
Der größte Vorteil eines guten Smart Home Systems besteht darin, dass es modular aufgebaut ist und sich auch nachträglich um weitere Geräte ergänzen lässt. Deshalb sollte vor allem beim Kauf der Steuerungszentrale (sprich dem Hub bzw. der Bridge) eine gute Wahl getroffen werden, ansonsten könnte die umfassende Vernetzung sehr kompliziert werden. Wir haben die wichtigsten Kriterien zur Entscheidungsfindung zusammengefasst.
Einsatzbereich und Umfang - Smart Home System Auswahlkriterium 1
Bevor es losgehen kann, muss zuerst einmal klar sein, ob das Ziel darin liegt einen Altbau kabelbasiert zum Smart Home auszubauen oder, ob ein Neubau von Anfang an smart gestaltet werden soll. Denn in beiden Fällen unterscheiden sich die Automatisierungsmaßnahmen in einigen wesentlichen Punkten. Während bei Altbauten Denkmalschutzauflagen zum Tragen kommen können, gelten bei Neubauten in jedem Fall Bauvorschriften.
Wer in einer Mietwohnung lebt oder sich aus anderen Gründen keine Baumaßnahmen zumuten möchte, kann jedoch auch auf die rein Funk-basierte Hausautomation setzen.
Fast überall möglich sind z.B. folgende Nachrüstlösungen:
- Licht: App oder mit Sprachbefehlen bedienbare Lampen (z.B. von IKEA Home Smart/TRÅDFRI, intelligente Gartenbeleuchtung (z.B. Philips Hue), smarte Stimmungsleuchten (z. B. Philips Hue Go) u.v.m.
- Heizung: WLAN-Heizthermostate, intelligente Raumthermostate mit Sprachsteuerung u.v.m.
- Haushalt: Smart Home Kaffeemaschinen (z. B. von Tchibo), WLAN-Waschmaschinen, Fritteuse mit App (z. B. von Tefal), Mähroboter, Putzroboter, WLAN-Steckdosen
- Fitness & Gesundheit: smarte Fitness-Tracker, Körperfett-Waagen mit App, App-steuerbare Crosstrainer, Sprachsteuerbare Raumklima-Geräte (z. B. von Netatmo) oder smarte Wetterstationen
- Entertainment: Smart TV, Streaming Sticks und Dongles, Bluetooth-Lautsprecher u.v.m.
- Sicherheit: Smart Home Alarmanlagen und Überwachungskameras, intelligente Bewegungsmelder und Außenstrahler, Tür- und Fenstersensoren, elektronische Türschlösser, WLAN-Türklingeln, Kohlenmonoxid- und Rauchmelder
Viele Hersteller von Smart Home Systemen sind auf bestimmte Anwendungsbereiche (z.B. Beleuchtung) spezialisiert. Wer also weiß, dass er nur mehr Sicherheit oder ein besseres Raumklima durch Hausautomation erzielen will, braucht kein umfassendes System zu kaufen, sondern kann direkt einen Spezialisten wählen.
Alle, die beispielsweise Wert auf smarte Lichtsteuerung legen, treffen mit den Beleuchtungslösungen unseres Testsiegers Philips Hue oder dessen günstiger Alternative IKEA Home Smart/TRÅDFRI eine gute Wahl. Der zugrunde liegende Funkstandard ist in diesem Fall zweitrangig, weil bei dem einen genutzten Smart Home System ohnehin alle Geräte miteinander kompatibel sind.
Kompatibilität und Steuerung - Smart Home System Auswahlkriterium 2
Inzwischen verfügt nahezu jedes Smart Home Geräte über eine eigene App zur Steuerung. Zusätzlich bieten viele Smart Home System Hersteller mobile Funkschalter, Fernbedienungen in Schlüsselanhängerform und Sensoren zur automatischen Aktivierung bestimmter Geräte. Über Dienste wie IFTTT z.B. lassen sich damit ganze Handlungsketten festlegen. Erkennt z.B. ein Bewegungssensor, dass sich nachts jemand der Kellertür nähert, kann das dazugehörige Smart Home System über ein IFTTT-Applet gleichzeitig die Überwachungskamera und die Außenbeleuchtung aktivieren, während es den Hausbewohnern eine Meldung an ihr Smartphone schickt.
Unser Expertentipp: Je mehr Steuerungsmöglichkeiten und Komponenten mit dem eigenen System vernetzbar sind, desto mehr Geld lässt sich durch geschicktes Kombinieren sparen. Besonders praktisch ist dabei die Kompatibilität zu den Sprachassistenten Alexa, Google Assistant und Siri (über HomeKit).
Während die Alexa-Sprachsoftware u. a. in verschiedenen Echo-Lautsprechern integriert ist, findet sich Google Assistant in Google Home Lautsprechern wieder. Siri ist dagegen zusammen mit der HomeKit Software über einen HomePod-Lautsprecher nutzbar.
Für eine umfassende Smart Home Steuerung ist die Koppelung mit einem Smart Speaker in jedem Fall empfehlenswert. In Amazons Lautsprecher Amazon Echo 4 ist beispielsweise ein ZigBee Smart Home-Hub integriert. Somit kann er weitere Geräte, die mit dem ZigBee Funkstandard arbeiten (z.B. Philips Hue Lampen), auch ohne Smart Home zentrale direkt steuern. Mit der aktuell beliebtesten Sprachassistentin Alexa steuerbar sind zum Beispiel die Systeme innogy SmartHome und Homematic IP.
Funkstandard - Smart Home System Auswahlkriterium 3
WLAN-Geräte sind praktisch, können aber in größerer Zahl die Übertragungsgeschwindigkeit des Heimnetzwerks verlangsamen, Abhilfe schafft hier die Einrichtung eines Mesh-Netzwerks. Um das WLAN-Netzwerk zu entlasten und Energie zu sparen gibt es außerdem Funkstandards speziell für Smart Homes - z. B. den bereits erwähnten ZigBee Standard, Z-Wave, EnOcean oder DECT ULE. Während einige davon nur für ein bestimmtes, proprietäres System gedacht sind, können andere auch Geräte unterschiedlicher Marken vernetzen. So sind z.B. viele Marken in einer gemeinsamen ZigBee Allianz vertreten.
Darüber hinaus vereinen manche Geräte verschiedene Funkstandards in sich. Ein Hybrid stellen z.B. der Amazon Echo Plus Lautsprecher sowie ausgewählt Echo Show Displays dar, in denen ein ZigBee-Hub integriert wurde. Über sie können Alexa kompatible Geräte wahlweise per WLAN oder ZigBee vernetzt werden.
Damit die einzelnen Komponenten zueinander passen, sollte vor dem Kauf genau darauf geachtet werden, ob sie kompatibel zur gewünschten Smart Home Zentrale sind bzw. deren Funkstandard beherrschen.
Wichtig: Mit Matter ist ein Gerät systemübergreifend integrierbar und zukunftssicher. Mit Thread als Funkstandard wird zudem das heimische Netzwerk nicht noch zusätzlich belastet.
Kosten und Preise - Smart Home System Kaufkriterium 4
Die Kosten für ein Smart Home System hängen davon ab, wie viele Haushaltsbereiche vernetzt werden sollen. Günstige Einsteigerpakete gibt es zum Teil bereits ab 150 Euro. Allerdings schwankt der Lieferumfang je nach Anbieter und ist daher nur bedingt vergleichbar. Während in manchen Startersets nur eine Steuerzentrale mit einem Bewegungsmelder oder eine LED enthalten ist, umfassen andere z. B. außerdem eine Kamera, einen Rauchmelder und ein Thermostat. Daher lohnt es sich die einzelnen Angebote genau miteinander zu vergleichen.
Wer die Hausautomation erst einmal nur unverbindlich testen möchte, erhält viele gute Tipps in unserem 200 Euro Smart Home Special und in unserer Anleitung für ein günstiges DIY Wochenendprojekt.
Welche Aufgaben kann ein Smart Home System übernehmen?
Automatisierte Haushaltsgeräte gibt es zwar schon lange, die Vernetzung intelligenter Geräte zum Smart Home System macht aber aus diesen Insellösungen eine komfortable, zentral steuerbare Einheit. Dadurch lassen sich z.B. Heizkörperthermostate über ein Smartphone von unterwegs aktivieren, sodass die Wohnung bei der Heimkehr exakt die gewünschte Temperatur hat.
Technisch nachrüstbar sind dabei fast alle Arten von Geräten. Sogar die Temperatur der Toilettenbrille oder ein Mähroboter sind heutzutage per App oder Sprachbefehl steuerbar. Dadurch erhalten nicht nur Senioren und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen mehr Lebensqualität, sondern auch alle anderen Nutzer profitieren vom höheren Komfort. Zudem sparen Smart Home Systeme Energie, indem ihre Geräte sich automatisch aufeinander abstimmen. Erkennt das System über eine angeschlossene Wetterstation im Garten z. B. eine Warmfront, regelt es rechtzeitig die Heizthermostate herunter.
Noch bequemer wird ihre Bedienung durch die zusätzliche Vernetzung mit einem Sprachassistenten. So lassen sich motorisierte Jalousien zum Beispiel bequem per Alexa Sprachbefehl vom Bett aus hochfahren oder während der Mittagshitze schließlich.
Was sind die Vorteile und Nachteile von Smart Home Systemen?
Eines vorweg: Jedes Smart Home-System hat seine Vor- und Nachteile, Stärken und Schwächen. Ähnliches gilt auch für die Kosten. Zwar bieten (fast) alle Hersteller Startersets an, aber ob deren Inhalt für die eigenen Wünsche ausreicht oder vielleicht doch mit teuren Zusatzkomponenten ergänzt werden muss, lässt sich nicht pauschal sagen. Manchmal kann es sich lohnen anfangs in hochwertige Geräte zu investieren, um später viel Strom und Geld zu sparen.
Wir empfehlen daher, zuerst die eigenen Bedürfnisse herauszufinden und dann eine modulare Lösung Stück für Stück auszubauen.
Welches Smart Home System ist das beste?
Aufgrund der sehr unterschiedlichen Kompatibilitäten und Funktionen lassen sich einzelne Smart Home Systeme nicht gut miteinander vergleichen. Demnach ist auch die Festlegung eines Systems für alle Ansprüche nicht möglich. Wir haben dennoch drei Favoriten gekürt, die besonders vielen Wünschen gerecht werden.
- Multikompatible Lösung (mit Cloudanbindung): Amazon Alexa
- System für Bastler (auch für Unterputzlösungen): Homematic IP
- Profilösung für anspruchsvolle Sanierungen und Neubauten: eNet SMART HOME
Wie sicher sind Smart Home Systeme?
Geschlossene (proprietäre) Smart Home Systeme, die nur Hersteller-eigene Produkte umfassen gelten als am sichersten.
Letzten Endes ist jedoch der individuelle Umgang des Nutzers mit Zugangsdaten und Zugriffsberechtigungen entscheidend dafür, wie sicher ein vernetztes Zuhause wirklich ist.
Wie Sie die Sicherheit ihres Smart Home gezielt erhöhen können, erklärt unser Datenschutz-Ratgeber.
Was kostet ein Smart Home System?
Der Preis eines Smart Home Systems hängt vom Anbieter und der Anzahl der gewählten Komponenten ab.
Eine ausführliche Zusammenstellung von Rechenbeispielen für Familien und Singlehaushalte haben wir in unserem Experten-Ratgeber "Was kostet ein Smart Home wirklich?" zusammengestellt.
Gibt es Alternativen zu Smart Home Komplett-Systemen?
Wer nur einzelne Haushaltsbereiche automatisieren möchte, hat viele Alternativen zu den Komplettsystemen zur Auswahl. Zum Beispiel diese hier:
- Sprachsteuerung: Alexa, HomeKit, Google Assistant
- Hygiene: Saugroboter, Fensterputzroboter, Schimmel-Bekämpfung
- Fitness/ Gesundheit: Hilfsmittel für Senioren
- Garten: Mähroboter, Gartengeräte-Übersicht
- Sicherheit: Einbruchschutz, Anwesenheitssimulation
- Raumklima: Raumklimageräte-Übersicht
- Heizungssteuerung: Heizkosten sparen, Stromfresser erkennen
- Lichtsteuerung: Philips Hue, IKEA Home Smart (früher: TRÅDFRI), LEDVANCE (vorher: OSRAM Smart+)
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