Expertenbeitrag von Frank Völkel Warum Häuser zum Smart Home werden (müssen)

In spätestens 5 Jahren wird "Smart Home" bei Häusern und Gebäuden zur Standardausstattung gehören. Wer dann noch konventionell "unvernetzt" gebaut hat, dem steht eine teure Umrüstung bevor. Frank Völkel, Geschäftsführer von Smartest Home über vollvernetzes Wohnen.

Wird in spätestens 5 Jahren "Smart Home" bei Gebäuden zur Standardausstattung gehören?

Doch fangen wir ganz von vorne an. Sie haben sich entschlossen, ihr Haus oder Ihre Wohnung zu vernetzen? Eine kluge Entscheidung. Jedenfalls werden in den kommenden Jahren immer mehr smarte Wohnungen und Häuser verfügbar sein. Mittelfristig - und das ist meine Sicht auf die kommenden 5 Jahre - wird es zum Standard gehören, dass Wohnen vollvernetzt ist. In Zukunft kommt es viel weniger auf die Lage eines Objektes an. Denn die meisten Top-Lagen sind zumindest für den Neubau schon vergeben.

Wer heute nicht smart baut, errichtet einen Altbau!

Um bestens für die Zukunft gerüstet zu sein, sollte jeder Neubau - das betrifft eine Wohnung und ein Haus gleichermaßen - mit der richtigen „Smart-Home-Vernetzung“ ausgerüstet sein. Gerade bei einem Neubau bietet sich die Installation einer kabelgebundenen Vernetzung an. Wollen Sie ein neues Haus bauen und haben dabei die Freiheit, Kabel nach Belieben verlegen zu lassen, sollte die Entscheidung für ein Bus- und Netzwerk-System fallen.

Wichtig ist hier von Anfang an die Konzeption und Planung eines solchen Gebäudes. In der Konzeption werden sämtliche Wünsche der Eigentümer erfasst und in einer smarten Infrastruktur umgesetzt. Würde man die smarte Infrastruktur erst später nachrüsten, müssten Decken und Wände des gesamten Gebäudes aufgestemmt und Kabel eingezogen werden.

Ein immenser Aufwand der je nach Größe des Hauses viele hunderttausend Euro kosten würde. Dem gegenüber stehen vergleichsweise geringe Zusatzkosten (10 bis 12% der Gesamtkosten) beim Neubau, wo sowieso verschiedene Kabel und Leitungen anhand einer Planung im gesamten Gebäude gezogen werden müssen.

Ich kenne den Markt für Smart Home im gehobenen und Highend-Segment ziemlich gut. Dort setzen Kunden seit vielen Jahren auf eine zukunftsfähige Infrastruktur beim Neubau ihres Hauses. Damit können sie auch noch in 20 oder 30 Jahren ihr Objekt dem neuesten Stand der Technik anpassen. Vielen Kunden geht es um eine langlebige und qualitativ hochwertige Ausstattung, die ihnen über viele Jahre ein gutes Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit gibt.

Ich würde ganz klar sagen, dass die Trends für Smart Home aus dem Highend-Bereich kommen. Was heute schon in den Villen und Penthouse-Wohnungen zu finden ist, wird morgen auch schrittweise in normalen Wohnungen und Häusern Einzug halten. Eine vergleichbare Entwicklung sehen wir im Automobilbereich: Die Mercedes S-Klasse hatte schon vor 20 Jahren Technologien integriert, die heute im VW Golf Einzug halten.

Geschichte des Wohnungsbaus: Next Step = „Smart Home“

1856Aufzug/FahrstuhlErschließung hoher Gebäude
1904Stahlskelett-BauStabilität hoher Gebäude
1905elektrisches LichtBeleuchtung tiefer Räume
1950Zentralheizungfrei positionierbare Konvektoren
1975LüftungsanlageEnergieeinsparung + Akustik 
2000Isolierglasfensterthermischer + akustischer Schutz
2015seit "Smart Home"vernetztes Wohnen

                      

Ich habe einmal die historischen Highlights des Hausbaus anhand von 7 Ereignissen zusammengefasst. Ich möchte es kurz erläutern: Ohne die Erfindung des Aufzugs durch Elisha Otis im Jahre 1856 wäre der Bau hoher Gebäude nicht möglich gewesen. Das gleiche gilt für den Stahlskelett-Bau, der die Stabilität hoher Gebäude erst ermöglichte. In den nächsten Schritten folgten die Elektrifizierung des Gebäudes zur Beleuchtung mit künstlichem Licht, die Zentralheizung und Lüftungsanlage.

Momentan befinden wir uns im „next step“ zum Smart Home, wo sämtliche bestehenden Bereiche wie Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Verschattung, Schließsysteme und Entertainment miteinander vernetzt werden.

Was daraus entsteht ist mehr als die Summe seiner einzelnen Bestandteile. Wir können beispielweise die Daten eines Präsenzmelders für verschiedene Zwecke nutzen: Einerseits zur Steuerung der szenischen Beleuchtung in Räumen, die in Abhängigkeit der Tageszeit und dem Sonnenstand angepasst wird oder andererseits zur Erkennung von Personen, die sich in einem bestimmten Bereich befinden.

Kosten zur Bewirtschaftung senken

Schon heute stehen die Kosten zur Bewirtschaftung eines Wohngebäudes bei Investoren und Vermietern stark im Fokus. Ich meine damit ein größeres Wohnhaus ab 30 Wohneinheiten. Zur Bewirtschaftung zählen Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten sowie Verwaltungskosten.

Durch die Planung und Ausführung eines Wohngebäudes als Smart Home lassen sich Service- und Wartungsarbeiten reduzieren und wahlweise auch von der Ferne erledigen. Dank der umfassenden Vernetzung in einem Gebäude lassen sich beispielweise mögliche Fehlerquellen bei der Heizungsanlage schon von der Ferne eingrenzen und die Kosten zur Wartung minimieren. Im Servicefall kann der Handwerker schon das richtige Ersatzteil zum Austausch mitbringen.

Bei Wohngebäuden die über keine „Smart Home“- oder „Smart Building“-Infrastruktur verfügen, müssen auftretende Probleme an technischen Anlagen immer vor Ort und erst einmal über alle Bereiche hinweg analysiert werden. Das kostet viel Zeit und der Service-Dienstleister oder Fachhandwerker muss in jedem Fall vor Ort sein.

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Frank Völkel - Geschäftsführer von Smartest Home

Frank Völkel ist Geschäftsführer von Smartest Home und gehört zu den Pionieren des Smart-Home-Hausbaus in Deutschland. Völkel unterstützt anspruchsvolle Bauherren bei der Smart Home Planung und Programmierung mit digitalen Tools und Dienstleistungen. Das Spektrum reicht vom puristischen Einfamilienhaus, über Mehrfamilienhäuser bis hin zur exklusiven Highend-Villa. Sein Leitspruch: Wer heute nicht smart baut errichtet Altbau! Er tritt auf Veranstaltungen im DACH-Raum als Sprecher und Moderator zu „Smart Home“ und „Smart Building“ auf.

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