Heizen mit Holz: So schön und doch bedenklich
Menschen sind seit jeher eng mit dem Feuer verbunden. Seine Wärme und die Möglichkeit, Nahrung im Feuer zu garen, haben nicht nur das Überleben der Menschheit gesichert, sondern auch seine Entwicklung vorangetrieben. Schon der Homo Erectus soll vor rund einer Million Jahren das Feuer genutzt haben. Sichere Belege für die kontrollierte Nutzung des Feuers datieren etwa 400.000 Jahre zurück und weisen auf den Neandertaler und frühe Formen des Homo sapiens hin. War die Nutzung des Feuers für unsere frühen Vorfahren ein Segen, hat die Wissenschaft heute Erkenntnisse, die zumindest Bedenken aufwerfen.
Das Umwelt Bundesamt weist darauf hin, dass bei der „Verbrennung von Holz, insbesondere von Scheitholz in kleinen Holzfeuerungsanlagen wie z.B. Kaminöfen ohne automatische Regelung gesundheitsgefährdende Luftschadstoffe entstehen wie Staub bzw. Feinstaub, Kohlenwasserstoffverbindungen wie polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), klimaschädliches Methan, Lachgas und Ruß. Weiterhin entstehen bei der Verbrennung von Holz giftiges Kohlenmonoxid sowie die klimaschädlichen Gase Methan und Lachgas. Methan trägt 25-mal und Lachgas 298-mal stärker zur Erderwärmung bei als die gleiche Menge Kohlendioxid.“
Diese Aspekte des Gesundheits- und Klimaschutzes haben dazu geführt, dass der Gesetzgeber Grenzwerte für die Luftschadstoffemissionen von Einzelraumfeuerungsanlagen wie Kamin- und Kachelöfen festgelegt hat. Diese werden in modernen Kaminofenlösungen berücksichtigt und garantieren wohlige Wärme in Kombination mit dem Nachhaltigkeitsgedanken. Eine gute Orientierungshilfe ist der Blaue Engel für Kaminöfen. Hinter dem anerkannten Umweltzeichen steht ein erweitertes Prüfverfahren für das reale Emissionsverhalten beim Verbrennen von Holz in Kamin- und Kachelöfen, das strenge Grenzwerte für Schadstoff- und Feinstaubemissionen zugrunde legt. Moderne Kaminofenlösungen erfüllen damit weitaus höhere Umwelt- und Gesundheitsstandards als Modelle, die noch vor 10 Jahren installiert wurden.
Nachhaltige Technologien für Kaminöfen
Dank moderner Technologien geht der Nachhaltigkeitsgedanke im Zusammenhang mit Kaminöfen heute weit über geringe Schadstoffemissionen hinaus. Ganzheitliche Kaminofenlösungen kombinieren Energieeffizienz und Heizkosteneinsparungen für die eigenen vier Wände mit modernem Wohnambiente.
Besonders nachhaltig und gleichzeitig energieeffizient sind wasserführende Öfen. Sie ergänzen durch ihren innovativen Aufbau die atmosphärischen Heizqualitäten einer Einzelraumfeuerungsanlage mit einer ganzheitlichen Heizlösung. Wasserführende Kaminöfen verfügen über eine Brennkammer mit zusätzlichem Kesselteil. Darin befindet sich Wasser, das durch die im Kaminofen erzeugte Energie erwärmt wird. Die Strahlungsenergie des Brennofens erhitzt also nicht nur auf herkömmliche Weise den Raum, in dem das Heizgerät mit Kesselteil steht, sondern bereitet gleichzeitig auch Wasser auf, das zur Wärmeversorgung des Hauses weitergenutzt werden kann. Die überschüssige Wärmeenergie, die im Kaminofen entsteht, wird mit Hilfe eines Warmwasser-Wärmetauschers an einen Pufferspeicher übertragen. In Kombination mit ganzheitlichen Heizsystemen kann das bereitgestellte warme Wasser so die Heizungsanlage in anderen Räumen versorgen und für die Warmwassernutzung des Hauses, zum Beispiel in der Küche oder im Badezimmer, genutzt werden.
Noch einen Schritt weiter gedacht sind ganzheitliche Energiekonzepte, die zum Beispiel Solar in Kombination mit Kaminofen-Lösungen nutzen. In den warmen Sommermonaten sind Brennöfen nur selten in Betrieb. Um dennoch die das aufbereitete warme Wasser aus dem angeschlossenen Warmwasser-Wärmetauscher nutzen zu können, lassen sich moderne Komplettlösungen an auf dem Dach installierte Solarpaneele anschließen. Hierfür ist die zusätzliche Installation eines Hygienespeichers mit zwei Wärmetauschern erforderlich. Diese Installation ist außerdem sinnvoll, um das Brauchwasser aus der Heizvorrichtung zusätzlich als warmes Wasser zum Duschen oder Spülen nutzen zu können. Moderne wasserführend Kaminöfen verfügen häufig bereits über die entsprechenden Schnittstellen zur Kombination mit anderen Energieeffizienzlösungen. Eine Nachrüstung ist in vielen Fällen über eine Fachfirma ebenfalls möglich. Die Steuerung der einzelnen Funktionalitäten und die jeweilige Nutzung der erzeugten Wärme erfolgt über ein zentrales Steuerungspanel.
Auf diese Weise kann die Warmwasseraufbereitung im Sommer oder an sonnenreichen Tagen über die Photovoltaikanlage erfolgen und im Winter, wenn der Kaminofen zur Beheizung im Einsatz ist, über die überschüssige Energie aus der Brennkammer. Durch die Kombination aus einem modernen wasserführenden Kaminofen mit Solarthermie lassen sich nach Angaben der Fachfirmen in der jeweiligen Nutzungsperiode bis zu 60 Prozent der Kosten für Heizung und Warmwasser einsparen, die ein Heizsystem auf Gas- oder Ölbasis in der gleichen Zeit und unter ähnlichen Nutzungsbedingungen erzeugen würde.
Ein wasserführender Kaminofen, der in ganzheitliche Energieeffizienzlösungen integriert wird, ist damit eine sinnvolle Ergänzung für die nachhaltige und kostensparende Versorgung in den eigenen vier Wänden.
Hier sind nachhaltige Kaminofenlösungen besonders effizient
Wasserführende Kaminöfen sind vielseitig nutzbar, insbesondere in Kombination mit anderen Komplettlösung zu einer nachhaltigen und effizienten Energieversorgung. In welchem Umfang und in welchen Kombinationsmodellen die Wärmeerzeugung mit modernen Kaminöfen sinnvoll ist, hängt unter anderem vom Heizbedarf einer Immobilie und von der Raumaufteilung ab.
In älteren Bestandsbauten ist die Dämmqualität häufig geringer und der Heizbedarf damit größer. Hier kann die Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser allein über eine Kaminofenlösung an ihre Grenzen stoßen. Fachfirmen empfehlen die Nutzung insbesondere in Niedrigenergiehäusern mit einem Wärmebedarf bis zu 9 kWh. Hier lohnt sich die Installation eines wasserführenden Kaminofens besonders, da die Strahlungswärme einer Brennkammer vor allem kleinere geschlossene Räume stark überhitzen kann, wenn die Energie nicht zusätzlich abgeleitet und anderweitig genutzt wird.
In älteren und damit weniger gut gedämmten Bestandsbauten können wasserführende Kaminöfen als sinnvolle Ergänzung zur installierten Heizanlage genutzt werden. Wird ein entsprechender Ofen beispielsweise für das Wohnambiente im Wohnzimmer genutzt, kann durch die Installation einer wasserführenden Komplettlösung eine Entlastung der Heizungsanlage mit Gas oder Öl erreicht werden. Inwiefern ein Anschluss an die Heizungsanlage oder an die Warmwasseraufbereitung möglich ist, erläutert ein Fachbetrieb nach einer ausführlichen Analyse der örtlichen Gegebenheiten und der einzelnen Spezifikationen der installierten Technologie. In Mietimmobilien ist der Einbau eines Kaminofens immer von der Zustimmung des Eigentümers abhängig. Je nach Alter und baulicher Struktur einer Immobilie ist die Nutzung von Brennöfen unter Umständen aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Bestehen diesbezüglich keine Bedenken, kann die nachträgliche Installation einer modernen Komplettlösung mit der Integration eines wasserführenden Kaminofens eine deutliche Wertsteigerung der Immobilie aus Energieeffizienzaspekten sein.
Eine Förderung für mit Scheitholz betriebene Kaminöfen ist seit der Einführung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) nicht mehr nutzbar. Weiterhin förderfähig sind aber wasserführende Pelletöfen. In Abhängigkeit von den technischen Spezifikationen ist auch ein kombiniertes Modell mit Pellets und Holz förderbar. Die staatliche Zulage beträgt je nach angestrebtem Projekt 35 bis 40 Prozent. Voraussetzung hierfür ist, dass der Pelletofen eine Leistung von mindestens 5 kW aufweist.
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