Maximale Balkonkraftwerk Leistung: Übersicht
Wer sich für ein Balkonkraftwerk interessiert, sollte dazu schon vor dem Kauf folgende grundlegende Fakten kennen:
- Montagewinkel: Bei der Standortwahl und Montage von Balkonkraftwerken ist zu beachten, dass die Intensität der Sonneneinstrahlung je nach Land und Region unterschiedlich ausfällt. Diese Variationen führen zu deutlichen Disparitäten auch innerhalb Deutschlands. Beispielsweise kann ein Betreiber eines Balkonkraftwerks in München aufgrund der geografischen Lage mit einer Ertragssteigerung von möglicherweise über 20 Prozent im Vergleich zu einem Nutzer mit einer Balkonsolarlösung in Flensburg rechnen.
- Maximal erlaubte Leistung: Mini-Solaranlagen verfügen meist über ein bis zwei Photovoltaik-Panele mit jeweils 300 bis 400 Watt Leistung. Damit deutsche Nutzer jedoch nur die erlaubte Höchstmenge von maximal 600 Watt ins Netz einspeisen, drosselt ein Wechselrichter die Gesamtleistung bei Bedarf herunter.
- Ausrichtung: Idealerweise sollte die Auswahl des Standorts für ein Balkonkraftwerk darauf abzielen, sämtliche Solarpaneele nach Süden auszurichten, um eine optimale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten und gegenseitigen Beschattungen vorzubeugen. Falls eine solche Ausrichtung nicht realisierbar ist, bietet sich die Möglichkeit, mehrere Module sowohl nach Osten als auch nach Westen auszurichten. Diese Anordnung erlaubt eine effektive Nutzung der Morgen- und Abendsonne, um die Energieerzeugung zu maximieren.
Balkonkraftwerk über 600 Watt: Sind 900, 1.000, 1.200 oder 1.600 Watt möglich?
Gemäß der EU-Verordnung 2016/631, auf die auch die Bundesnetzagentur verweist, werden vergleichsweise kleine Energieerzeuger wie Balkonkraftwerke als nicht systemrelevant eingestuft, sofern ihre maximale Leistung unter 800 Watt liegt.
Während z. B. Balkonkraftwerke in Österreich daher eine Maximalleistung von 800 Watt erzielen dürfen, ist in Deutschland bisher nur maximal ein Balkonkraftwerk pro Haushalt mit höchstens 600 Watt Einspeiseleistung erlaubt.
Wer aktuell den 600 Watt Wert überschreitet, profitiert daher nicht von den vereinfachten Anmelde- und Nutzungs-Regelungen für Mini-Solaranlagen, sondern muss neben einem höheren bürokratischen Aufwand auch die Kosten für die Installation durch einen Fachmann auf sich nehmen.
Immerhin gibt es jedoch schon eine offizielle Photovoltaik Strategie der Bundesregierung, die eine Erhöhung auf 800 Watt Balkonkraftwerke anstrebt. Konkrete Beschlüsse dazu sind im Mai 2023 zu erwarten.
Balkonkraftwerk: Wie viel Watt sind erlaubt?
Grundsätzlich ist jede Leistung von Balkonkraftwerken erlaubt.
Zu beachten ist nur, dass ab einer Leistung von 600 Watt der Anmeldeprozess und die Montage deutlich aufwändiger werden. Die Norm VDE-AR-N 4105 sieht vor, dass pro Haushalt die Grenze der Gesamtleistung von 600 Watt nicht überschritten werden darf. Des weiteren ist pro Stromkreis ein Balkonkraftwerk erlaubt. Das bedeutet, dass maximal drei Balkonkraftwerke mit einer Leistung von 200 Watt angeschlossen werden dürfen. Aber gibt es eine Strafe?
In letzter Zeit wurden immer mehr Bestimmungen deutlich gelockert, so dass bei einer fehlenden Balkonkraftwerk Anmeldung nicht unbedingt Strafen drohen. Trotzdem sollten Neubesitzer ihre Anlage beim Netzbetreiber anmelden und im Markstammdatenregister eintragen lassen.
Wie viele Balkonkraftwerke darf ich betreiben?
Wer glaubt, einfach mehrere Balkonkraftwerke anschließen zu können, um die 600 Watt Regelung zu umgehen, liegt leider falsch.
Denn pro offiziellen Zähler darf immer nur ein Balkonkraftwerk im Endstromkreis betrieben werden.
Ist ein Balkonkraftwerk mit Speicher eine gute Alternative?
Da die 600 Watt Regelung nur für die Einspeisung ins öffentliche Netz gilt, ist es kein Problem selbst erzeugten Solarstrom daheim zu speichern.
Dazu kann einfach ein Solargenerator, wie der von uns getestete Jackery Explorer 1000 als tragbare Powerstation zuhause genutzt und sogar auf Reisen mitgenommen werden.
Zudem gibt es auch Balkonkraftwerke mit fest verbautem Speicher, diese sind in der Regel allerdings meist weitaus teurer und deutlich weniger flexibel.
Wichtig: Aktuell können Solarfans nicht ohne weiteres ihren selbst erzeugten Strom einfach im Haushalt nutzen und zusätzlich ihre Überschüsse speichern. Denn während Balkonkraftwerke auf den Direktverbrauch ausgerichtet sind, liegt der Schwerpunkt von Solargeneratoren nur auf der Speicherung und sie haben normalerweise keinen Anschluss ans Hausnetz.
Um also z. B. bei Stromausfall den Kühlschrank per Solargenerator betreiben zu können, muss der Kühlschrank-Anschluss erst aus der Steckdose gezogen und in die Powerstation eingesteckt werden, sodass gespeicherte bzw. selbst produzierte Energie als Übergang genutzt werden kann.
Eine Ausnahme hiervon stellt nur das Hybridmodell EcoFlow Powerstream dar, das sowohl Strom ins Hausnetz einspeisen als auch in einer mobilen Powerstation speichern kann.
Ist ein Balkonkraftwerk mit 900 Watt erlaubt?
Aktuell sind in Deutschland nur 600 Watt Balkonkraftwerke erlaubt, die Anfang 2024 auf 800 Watt erhöht werden sollen, wie es in vielen anderen EU-Ländern bereits üblich ist.
Beim Kauf eines Balkonkraftwerks ist grundsätzlich die Leistung des Wechselrichters ausschlaggebend, weil dieser die Einspeisung des Balkonkraftwerks beschränkt. Die Module selbst können z. B. auch mehr Watt aufweisen, um bei geringerer Sonneneinstrahlung eine hohe Einspeiseleistung zu erzielen.
Ist ein Balkonkraftwerk mit 1000 Watt erlaubt?
Auch Balkonkraftwerke mit einer Leistung von 1000 Watt sind erlaubt. Ab der Leistungsgrenze von 600 Watt wird der Anmeldeprozess bürokratisch deutlich aufwendiger.
Ist ein Balkonkraftwerk mit 1600 Watt erlaubt?
Balkonkraftwerke mit einer Leistung von 1600 Watt sind auch erlaubt. Ab der Leistungsgrenze von 600 Watt wird der Anmeldeprozess bürokratisch deutlich aufwendiger.
Ist ein Balkonkraftwerk mit 2000 Watt erlaubt?
Ebenso sind Balkonkraftwerke mit einer Leistung von 2000 Watt erlaubt. Ab der Leistungsgrenze von 600 Watt wird der Anmeldeprozess bürokratisch deutlich aufwendiger.
Warum sind nur 600 Watt Wechselrichter einfach nutzbar?
In deutschen Haushalten werden normalerweise Sicherungen eingesetzt, die Ströme von 16 Ampere zulassen - damit wird der Betrieb von maximal 3.680 Watt Leistungsabnahme abgesichert (230 Volt * 16 Ampere).
Bei einem Balkonkraftwerk können nun weitere 600 Watt Leistungsabnahme dazu kommen, da es nicht durch den Sicherungsautomaten begrenzt wird, sondern direkt ins Hausnetz einspeist.
Sollten also im unwahrscheinlichen Fall 4.280 Watt Leistungsabnehmer eingeschaltet sein, würden 18,6 Ampere (4.280 Watt / 230 Volt) im Hausnetz fließen, ohne dass die Sicherung greift. Für moderne, normkonforme Elektroinstallationen ist das nicht ausreichend, um einen Kabelbrand zu verursachen.
Lediglich bei einer veralteten Elektroinstallation sollte die Absicherung auf 13 Ampere reduziert werden – bei maximaler Einspeisung des Balkonkraftwerks würden 13+2,6 =15,6 Ampere im Hausnetz fließen, was die Elektroleitungen bedenkenlos aushalten.
Der VDE hat in seiner Norm VDE-AR-N 4105: 2017-07 festgelegt, dass eine Elektrofachkraft die tatsächliche Leitungsbelastung prüfen und die elektrische Installation eines Balkonkraftwerks vornehmen soll. Dies ist aber lediglich für ältere Elektroinstallationen absolut notwendig und eine eigene Montage bei modernen Immobilien eher unbedenklich..
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