Photovoltaik, Wärmepumpe, Solarthermie und Co. im Überblick Strom zu Hause erzeugen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Klimawandel und Ukraine-Krieg sorgen dafür, dass immer mehr Verbraucher Unabhängigkeit suchen und ihren eigenen Strom erzeugen wollen. Der Ausbau erneuerbarer Energien geht in Deutschland nur schleppend voran und so fühlen sich viele private Haushalte in der Verantwortung, beim Übergang mitzuhelfen. Mittlerweile gibt es einige Möglichkeiten am Markt, von Photovoltaikanlagen zu Balkonkraftwerken über Wärmepumpen, mit denen sich der CO2-Fußabdruck deutlich verringern lässt. Wir stellen die Möglichkeiten im Detail vor.

Es gibt viele Möglichkeiten, zu Hause Strom zu erzeugen

Strom zu Hause erzeugen – das Wichtigste in Kürze

  • Strom erzeugen: Es gibt mittlerweile nicht nur für Eigentümer Möglichkeiten, Strom selbst zu erzeugen. Auch Mieter können mittlerweile dank Balkonkraftwerken ihren eigenen Strom einfach produzieren und es muss für die Installation meist nicht einmal eine Fachkraft beauftragt werden.
  • CO2 einsparen: Wer bewusster leben möchte und grünen Strom zu Hause erzeugen will, sucht häufig auch nach unterschiedlichen Möglichkeiten, den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Wärmepumpen stellen hier beispielsweise eine gute Alternative dar, die keine fossilen Brennstoffe benötigt.
  • Kosten: Je nach Art der Lösung kann es sehr kostspielig werden, Strom selbst zu Hause zu erzeugen. Die günstigste Lösung stellen Balkonkraftwerke dar, die bereits für unter 1.000 Euro erhältlich sind.

Mit Balkonkraftwerken Strom zu Hause erzeugen

Immer beliebter für die eigene Stromproduktion sind sogenannte Balkonkraftwerke. Diese eignen sich nicht nur für Mieter, sondern müssen auch nicht zwingend an einem Balkon befestigt werden. Es gibt auch Modelle, die sich im Garten, auf Garagen- oder Gartenhausdächern sowie direkt an der Fassade befestigen lassen.

Die Installation eines Balkonkraftwerks ist außerdem vergleichsweise einfach, sodass kein Installationsservice nötig ist, sondern Interessenten die Anlage selbst anbringen können. Am einfachsten ist dabei die Installation von Balkonkraftwerken für den Garten und Balkonkraftwerken für Flachdächer, da diese nur mit Aufstellern aufgebaut und zur Sicherheit beschwert werden müssen. Die Anbringung am Balkon ist etwas komplizierter, aber trotzdem auch für Privatpersonen ohne Fachkenntnisse möglich.

Die Modelle überzeugen außerdem bei der Inbetriebnahme, da hier ebenfalls kein Fachmann benötigt wird, solange man im Rahmen der in Deutschland festgelegten 600-Watt-Grenze bleibt, die eingespeist werden dürfen. Manche Anbieter bieten auch Wechselrichter, die sich per Update auf 800 Watt Einspeisung erhöhen lassen, da davon ausgegangen wird, dass wie auch in Österreich die Grenze bald auf 800 Watt erhöht wird. Die Mini-Solaranlagen funktionieren nämlich nach dem Plug&Play-Prinzip und lassen sich einfach mit einem Schuko-Stecker an eine herkömmliche Haushaltssteckdose anschließen und schon wird grüne Solarenergie eingespeist.

Damit die Installation ohne Fachmann möglich ist, muss bislang die Einspeisungsgrenze von 600 Watt beachtet werden. Da zum Beispiel in Österreich das Limit bereits auf 800 Watt angehoben wurde, wird davon ausgegangen, dass diese Änderung auch hierzulande bald kommt.

Da auf Balkonkraftwerke aktuell keine Mehrwertsteuer anfällt, sind die Anlagen noch günstiger erhältlich und es gibt viele Angebote für Modelle, die nur ein paar hundert Euro kosten.

In der Regel haben die Anlagen eine Leistungsgarantie von mindestens 25 Jahren und sind somit langlebig genug, um sich nach ein paar Jahren zu amortisieren und im Anschluss effektiv Geld zu sparen.

Mit Photovoltaikanlage Strom zu Hause erzeugen

Eine Photovoltaikanlage ist für Mieter keine wirkliche Option, sondern eignet sich nur für Hausbesitzer, da die Anlagen in der Regel auf dem Dach befestigt werden. Es handelt sich dabei um eine deutlich kompliziertere Installation als bei Balkonkraftwerken, sodass auf jeden Fall das nötige Fachpersonal für die Montage und den Anschluss beauftragt werden muss wird.

Auch die Kosten fallen bei einer Photovoltaikanlage höher aus. Da die Installation komplizierter ist und auch der Anschluss ans Stromnetz einen Elektriker benötigt, aber auch weil in der Regel deutlich mehr Solarpaneele installiert werden als die üblichen ein bis vier bei Balkonkraftwerken.

Dafür haben Photovoltaikanlagen aber auch deutliche Vorteile im Vergleich zu Balkonkraftwerken. Zum einen ist die Einspeiseleistung dank der größeren Anzahl an Solarpaneelen deutlich höher, sodass an sehr sonnigen Tagen manchmal sogar mehr produziert als eingespeist werden kann. Das ist mit einem Balkonkraftwerk nicht möglich.

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass überschüssige Energie nicht verloren geht. Anders als bei Balkonkraftwerken können erhalten Besitzer von Photovoltaikanlagen eine Vergütung für den überschüssig produzierten Strom der ins Stadtnetz eingespeist wird.

Mit Solarzaun Strom zu Hause erzeugen

Eine immer beliebtere Alternative zu klassischen Balkonkraftwerken und Photovoltaikanlagen sind sogenannte Zaunkraftwerke. Je nach Art des Gebäudes und der Ausrichtung kann es sein, dass sich ein Solarzaun als deutlich effektivere Möglichkeit zur Stromgenerierung eignet als eine Photovoltaikanlage.

Die Solarzäune sind entweder als eine Art Komplettpaket erhältlich oder es können vorhandene Zäune nachgerüstet werden. Wenn ein bestehender Zaun nachgerüstet wird, werden meistens Balkonkraftwerk Solarpaneele am Zaun befestigt. Da diese Balkonkraftwerke auch als flexible Leichtgewicht-Module erhältlich sind, lassen sich Solarpaneele einfach mit Edelstahlkabelbindern am Zaun befestigen.

Das Praktische an Solarzäunen ist, dass sich die Solarpaneele von beiden Seiten am Zaun anbringen lassen und somit sowohl morgens als auch im späteren Verlauf des Tages noch effektiv Strom einspeisen können. Auch bei Solarzäunen gilt, solange man im Rahmen der in Deutschland erlaubten 600-Watt-Grenze bleibt, kann der Solarzaun einfach via Plug&Play angeschlossen werden und es ist kein Experte für die Installation und den Anschluss nötig.

Bei höherer Leistung kann zwar immer noch auf Solarpaneele à la Balkonkraftwerk gesetzt werden, der Anschluss ans Stromnetz muss jedoch dann von einem Elektriker vorgenommen werden. Die Installation ist hingegen eigenständig möglich, sodass sich hier im Vergleich zum Anschluss eines Solarzauns mit Photovoltaikanlagen Geld sparen lässt.

Mit Solarenergie die Heizung betreiben – Solarthermie im Überblick

Statt mithilfe der Sonne Strom zu erzeugen, kann die Sonnenenergie auch auf andere Arten eingesetzt werden, um den CO2-Fußabdruck zu verkleinern oder den Stromverbrauch zu senken. Eine Lösung stellt dabei die Solarthermie dar. Wie auch bei Photovoltaikanlagen werden Solarpaneele auf dem Dach installiert. Diese wandeln die Sonnenenergie jedoch nicht in Strom um, sondern in Wärme. Die Kollektoren erzeugen in Kombination mit einem Absorber Wärme aus den Sonnenstrahlen und leiten diese in ein gedämmtes Röhrensystem weiter.

Die Wärme wird mithilfe einer Flüssigkeit aus Wasser und Frostschutzmittel transportiert und landet nach dem Solarkreiswärmetauscher im Solarspeicher und kann dann zur Erzeugung von Warmwasser und der Unterstützung der Heizung dienen.

Überschüssige Wärme lässt sich außerdem durch eine Schukey-Maschine und Thermovoltaik in Strom umwandeln. Diese Technologie ist jedoch noch nicht effizient genug, um sich wirklich zu rentieren.

Mit Solarenergie eine Wärmepumpe betreiben

Eine Alternative zur Solarthermie und eine Technologie, die aktuell auf dem Vormarsch ist, ist die Wärmepumpe. Diese funktioniert mit Strom und lässt sich somit ideal mit einer Photovoltaikanlage verbinden, um den CO2-Fußabdruck deutlich zu verkleinern. Wenn fürs Heizen oder Kühlen des Wohnbereichs grüner Solarstrom verwendet wird, kann das Gebäude bei gutem Wetter vollkommen auf fossile Brennstoffe verzichten.

Besonders beliebt sind in Deutschland die Luft-Luft-Wärmepumpen, da sich diese am leichtesten einbauen lassen und am wenigsten Platz benötigen. Die Installation einer Wärmepumpe ist jedoch nicht ohne Fachpersonal möglich, sodass sich ein Wärmepumpen Komplettangebot lohnt. In Zukunft könnte sich dies jedoch ändern, da in New York bereits Fenster Wärmepumpen geplant sind, die ohne jegliche Fachkenntnisse einfach ins Fenster gehängt werden können.

Wärmepumpen entziehen der Luft, dem Grundwasser oder der Erde Energie auf einem niedrigen Temperaturniveau und sind dann in der Lage, mithilfe eines Kälteprozesses diese Energie in höhere Temperaturen umzuwandeln, sodass die Energie dann zum Heizen und die Warmwasserbereitung verwendet werden kann. Manche Anlagen sind außerdem in der Lage, diesen Vorgang auch für kalte Temperaturen durchzuführen und können somit auch als Klimaanlage fungieren.

Windräder zur Stromproduktion zu Hause

In der Theorie kann auch mit Windrädern zu Hause Strom erzeugt werden. In der Regel handelt es sich dabei um kleinere vertikale Windkraftanlagen, die möglichst platzsparend sind und den Wind von allen Seiten effektiv nutzen können.

Für den Einsatz eines privaten Windrads sind jedoch deutlich mehr Faktoren zu beachten und auch die örtlichen Gegebenheiten sind ausschlaggebend. So muss das Grundstück groß genug sein, um die Anlage in angemessener Entfernung zum Haus aufzustellen, da der Windstrom sonst zu sehr durch das Gebäude behindert wird. Außerdem muss das Windrad auf einem Pfahl installiert werden, um ausreichend Abstand vom Boden zu haben.

In Zukunft könnten auch Plug&Play Windkraftanlagen mit einer begrenzten Leistung von 600 Watt, ähnlich wie Balkonkraftwerke, auf den Markt kommen. Die Effizienz und der Nutzen dieser Anlagen sind bislang jedoch noch eher kritisch zu betrachten.

Brennstoffzellen-Heizung: Strom und Wärme zu Hause produzieren

Eine weitere Alternative, die bislang noch nicht weit verbreitet ist, ist eine Brennstoffzellen-Heizung. Diese Technologie erlaubt sowohl die Wärme- als auch die Stromproduktion zu Hause. Die Modelle setzen auf Kraft-Wärme-Kopplungstechnik, wobei eine chemische Reaktion zwischen Sauerstoff aus der Luft und aus Erdgas gewonnenem Wasserstoff abläuft. Die chemische Reaktion produziert zum einen Strom, der ins Hausnetz eingespeist wird und zum anderen wird bei der Reaktion Wärme freigesetzt, die zum Heizen und für die Warmwasserbereitung verwendet werden kann.

Wie viel Strom darf man selbst erzeugen?

Über die wirklich maximale Stromproduktion müssen sich Privatpersonen in der Regel keine Sorgen machen. Das Oberlimit für Privatpersonen liegt bei 2 Megawatt und die meisten Photovoltaikanlagen bringen zwischen 800 und 1.200 kWh ein, sind also vollkommen im Rahmen.

Werden die 2 Megawatt überschritten, muss man ein Gewerbe anmelden und die EEG-Umlage bezahlen.

Was ist die billigste Art Strom zu erzeugen?

Wem es ausreicht, bis zu 600 Watt an Strom zu produzieren, kann mithilfe eines Balkonkraftwerks am günstigsten Strom produzieren.

Einzelne Module, die bis zu 300-Watt-Einspeisung erlauben, sind bereits für 300 bis 400 Euro erhältlich. Im Vergleich zu einer Photovoltaikanlage ist ein Balkonkraftwerk somit die billigste Variante, allerdings ist dabei die Solar-Ausbeute bisher auch relativ gering.

Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werden wir mit einer Provision beteiligt. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten.

Philip Macdonald

Philip Macdonald geht den Dingen gerne auf den Grund und erklärt neue Technik verständlich und alltagsnah. Seine Leidenschaft gilt innovativen Start-up-Projekten, E-Autos, Computern und allem, was das Technikherz noch hochschlagen lässt. Neben der Arbeit studiert er noch Media, Ethics & Social Change im Master an der University of Sussex.

Neues zu Energieerzeugung
verwandte Themen
Smart Home Angebote bei Amazon
Vernetztes Zuhause
Alexa & Smart Home

Erleben Sie alle Smart Home-Produkte und Geräte mit Sprachsteuerung bei Amazon zu unschlagbaren Preisen.

Zu den Angeboten*
News
Smart Home Angebote
Jetzt sparen!
Smart Home Angebote

Bei Amazon aktuelle Smart Home Angebote finden und sparen! 

Zu Amazon