Eine Onlineplattform findet freie Ladefläche im Lastenverkehr Quicargo – Online-Logistikvermittlung für Güter

Sie sind in Städten und auf den Autobahnen unterwegs – Last- und Lieferwagen. Ihre Mission: Güter von A nach B zu transportieren. Viele Trucks haben jedoch gar keine Ladung an Bord, wenn sie auf dem Weg zum Beladen sind oder ihre Lieferung gerade gelöscht haben. Umgekehrt ist es für Unternehmer, die Eillieferungen zu versenden haben, oft schwer, kurzfristig einen freien Spediteur zu finden.  Das niederländische Unternehmen QC United B.V. aus Amsterdam sorgt mit einer Mitfahrzentrale für Güter dafür, dass Leerfahrten vermieden werden. Kunden und Transportunternehmer finden über ein Onlineportal bei Quicargo zueinander.

Quicargo funktioniert wie eine Mitfahrzentrale für Gütertransporte

Quicargo bringt mehr Effizienz in den Güterverkehr

In der Regel funktioniert Güterverkehr so: Der Spediteur fährt mit leerer Ladefläche zum Kunden, holt dort die vereinbarte Ladung ab, bringt diese zum Zielort und fährt dann – wiederum leer – zum nächsten Auftrag. Selbst bei effizient planenden Logistikern heißt das: Der Fahrer des Lkw oder Lieferwagens ist zeitweise mit einem leeren Fahrzeug unterwegs – oder steht im Stau, zusammen mit zahlreichen Kollegen, die ebenfalls gerade eine Leerfahrt absolvieren.

Gleich mehrere Nachteile liegen in einem solchen Fall auf der Hand. Die Leerfahrten kosten Benzin und trägt zu Umweltemissionen bei. Hinzu kommt der Wegfall von potenziellen Kunden, die ihre Ware nicht auf den Weg schicken können, weil kein Fahrer verfügbar ist. Dabei wäre es so einfach, könnte solche Ware bei einem Spediteur mitfahren, der ohnehin gerade diese Strecke bedient und Platz im Laderaum hat. Das Problem besteht darin, Leerfahrten und Kunden zusammenzubringen. Dies will Quicargo mit seiner Online-Plattform erreichen.

Das Leistungsportfolio von Quicargo

Quicargo führt über eine eigene App und Onlineplattform Versandkunden mit teilnehmenden Spediteuren zusammen. Um an dem System teilzunehmen, müssen sich die Speditionen bei Quicargo registrieren, die Versandkunden ein Nutzerkonto eröffnen, mit dem sie sich auf der Plattform einloggen können. Auf Anfrage des Kunden hin wird der nächste verfügbare Warentransporter ausfindig gemacht. Quicargo führt basierend auf mehreren Quellen ein Monitoring der verfügbaren Trucks durch, analysiert diese Informationen mit den spezifischen Bedürfnissen der Kunden und stellt den Kontakt her. Das alles geschieht in Echtzeit.

Aktuell sind 1.000 Unternehmen mit insgesamt 5.000 Lkw an die Quicargo-Plattform angeschlossen. Der Kunde hat verschiedene Buchungsoptionen zur Auswahl: Expresssendungen, die noch am selben Tag ankommen, Übernachtlieferungen oder längerfristige Aufträge. Sonderwünsche zum Transport wie seitlich zugängliche Ladeflächen können direkt mit dem Kundenservice abgesprochen werden.

So funktioniert Quicargo für Versandkunden

Ein Kunde, der seine dringende Warenlieferung Quicargo anvertrauen will, bucht über die Quicargo-App seine Lieferung. Danach erhält er ein Preisangebot, das in der Regel günstiger ausfällt als für eine regulär beauftragte Lieferung. Kommt ein Vertrag zustande, reist die Ware im Quicargo-Lastwagen mit – die Auslieferung wird online vom Spediteur bestätigt. Während des Versandes behält der Kunde die Lieferung über ein visualisiertes Tracking im Auge.

So funktioniert Quicargo für Speditionsunternehmen

Speditionen profitieren gleich in mehrerlei Hinsicht von Quicargo: Leerfahrten können vermindert und die Kapazitäten der Fahrzeuge besser ausgenutzt werden. Gleichzeitig steigt der Profit und es kommt zu neuen Kundenkontakten. Alle Lieferfahrten für Quicargo werden digital dokumentiert.

Quicargo im Vergleich mit Logistikdienstleistern und Paketdiensten

Quicargo vermittelt Touren für Güter, die auf Paletten transportiert werden

Quicargo ist derzeit auf den Transport von Palettengütern spezialisiert, wie Plastik, verpackte Waren, Textilien, Mode und trockene Nahrungsmittel. Für Sendungen, die gekühlt werden müssen oder Gefahrgüter steht Quicargo nicht zur Verfügung. Ebenfalls wichtig: Bei Quicargo handelt es sich um einen reinen Frachtdienst, nicht um einen Paketdienst. Quicargo expandiert nun von den Niederlanden in die Nachbarländer Belgien und Deutschland – der Service ist derzeit daher nur für diese drei Länder verfügbar. Eine Erweiterung des Service-Gebietes in Richtung Großbritannien ist in Vorbereitung.

Fazit: Quicargo macht den Güterverkehr effizient und kostengünstig

Ob Versandkunde, Spediteur oder Fahrer – die Teilnahme am Quicargo-System bringt allen Beteiligten Vorteile, die sich nicht nur in einer effizienteren Auslastung des Speditions-Fuhrparks manifestieren. Auch die Umwelt und andere Verkehrsteilnehmer profitieren von der mit Quicargo optimierten Logistik. Zu den Vorteilen zählen:

  • schnelles und bequemes Finden von Lieferdienstleistern
  • Tracking der Sendungen in Echtzeit
  • erhebliche Kostenersparnis gegenüber Exklusivtouren
  • Reduktion von Umwelt- und Verkehrsbelastung
  • bessere Auslastung von Arbeitszeit und Kapazitäten
  • Vermittlung von Kundenkontakten als Nebeneffekt
  • bequeme und sichere Bedienung des Business-Portals

Das sind Pluspunkte, die nicht nur Kunden überzeugen. Quicargo wurde 2018 mit dem niederländischen Lean and Green-Award ausgezeichnet.

Quicargo - Preise und Verfügbarkeit der Onlineplattform

Lkw-Leerfahrten sollen mit Quicargo der Vergangenheit angehören

Quicargo ist ein Dienstleister auf Business-to-Business-Ebene. Privatpersonen können Quicargo nicht nutzen. Die Preise für die Quicargo-Dienstleistung sind von der Menge des Transportguts und der Strecke abhängig, sodass das Unternehmen keine pauschale Preisliste zur Verfügung stellt. Die Preisersparnis gegenüber einem regulären Transport kann aber bis zu 50 Prozent betragen. Um den günstigsten Preis zu ermitteln, kommt hochmoderne künstliche Intelligenz zum Einsatz. Die Registrierung als Spediteur bei Quicargo ist kostenfrei; die Vergütung für dokumentierte Lieferfahrten erfolgt innerhalb von 30 Tagen.

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Ulrich Klein

Alexa-Evangelist und Digital Native. Schrieb vor seinem Start bei home&smart als freier Technikjournalist und Redakteur für verschiedene Verlage und Redaktionen, u.a. T3 (Tomorrow's Technology Today), Süddeutsche Zeitung, connect, Handy Magazin, iBusiness oder magnus.de. Spezialthemen: Smartphones, Mähroboter, Einbruchschutz. 

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