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Hier ist Einbruchschutz besonders wichtig Die 9 Schwachstellen des Hauses

Um das Zuhause vor Einbruch zu schützen, müssen sich Bewohner zunächst über die Sicherheitslücken und Schwachstellen in Haus oder Wohnung bewusst werden. Die Einschätzung vom Sicherheitsfachmann mit Tipps und Tricks ist natürlich nicht zu ersetzen, wir haben dennoch die 9 offensichtlichsten Schwachstellen im Zuhause identifiziert und zusätzlich einen Sicherheits-Schnellcheck zusammengestellt. Hätten Sie zum Beispiel gewusst, dass sich ein Balkon hervorragend zum Einbruch eignet?

Schwachstellen im Zuhause absichern - beispielsweise Kellerfenster vergittern

Schwachstellen und Sicherheitslücken im Zuhause

Ein geübter Einbrecher braucht für das Aufhebeln eines Fensters lediglich zwischen 5 und 10 Sekunden – und das ohne übermäßigen Lärm oder großes Aufsehen. In fast zwei Drittel der Einbruchsfälle hebeln Einbrecher ungesicherte Fenster und Fenstertüren auf, damit gehören Türen und Fenster zu den offensichtlichsten Sicherheitslücken.

Welche Schwachstellen tun sich noch im Zuhause auf und wie können Einbrecher sie nutzen? Um die einbruchgefährdeten Stellen in Haus oder Wohnung festzustellen, hilft es, das Zuhause einmal mit den Augen von Kriminellen zu betrachten. Wo lässt es sich besonders unkompliziert einsteigen? Welche Hürden halten vom Einbruch ab? Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt ergänzend die professionelle Einschätzung durch den Sicherheitsfachmann wahr.

9 Schwachstellen in Haus und Wohnung

1. Haustür: Die Haustür scheint als Angriffspunkt für den Einbruch zu offensichtlich, sollte aber dennoch dagegen geschützt sein. Unter dem Vorwand, Pakete abzuliefern oder die Klingelschilder zu studieren, lässt sich schließlich leicht ein Aufbruchversuch wagen. Viele neuere Häuser sind bereits mit Haustüren versehen, die über einen hohen Sicherheitsstandard verfügen. Hierfür gibt es die Klassifizierung der Widerstandsfähigkeit RC 1 oder RC 2, laut denen die Tür etwa mit einem mechanisch selbstverriegelnden Schloss oder einer Mehrfachverriegelung ausgestattet ist. Bänder halten die Tür fest im Rahmen und schützen bei Hebelversuchen, hochwertige Schutzbeschläge helfen gegen Aufbohr- und Kernziehversuche am Türzylinder. Die Nachrüstung eines Panzerriegels, der quer die gesamte Türbreite sichert, macht aus der Haustür – die notwendige Türqualität vorausgesetzt – Fort Knox.

Ein Panzerriegel verstärkt die Eingangstür und macht das Zuhause zu Fort Knox

2. Schlüssel: Liegt der Zweitschlüssel nicht beim Nachbarn, sondern für jeden zugänglich unter der Fußmatte, können sich auch Einbrecher ohne Weiteres direkt ins Haus lassen. Sie kennen die gängigen Verstecke und müssen so nicht einmal Gewalt anwenden oder auffällig werden. Ein Haustürzylinder mit Sicherheitskarte stellt sicher, dass der Schlüssel nicht ohne diese vervielfältigt werden darf. Damit verringert sich die Wahrscheinlichkeit unbefugter Kopien im Umlauf.

3. Fenster: Ungesicherte Fenster lassen sich mit einem Schraubenzieher ohne Weiteres in wenigen Sekunden aufhebeln. Einbruchhemmende Fenster hingegen sind mit Pilzkopfzapfen versehen, um die Fensterflügel fest mit dem Rahmen zu verzahnen und das Aufhebeln so zu erschweren. Auch für Fensterelemente gibt es Widerstandsklassen. Wer neue Fenster einbaut, sollte direkt auf einer Ausführung mit Widerstandsklasse RC 2 oder RC 3 bestehen und diese ordnungsgemäß montieren – greifen etwa die Pilzköpfe nicht in die Halterungen, ist die Schutzwirkung nicht gegeben. Für bestehende Fenster und Fenstertüren gibt es Nachrüstsicherungen bis hin zum mechatronischen Einbruchschutz, der mechanischen Schutz und elektronische Alarmierung kombiniert. Dabei handelt es sich um die beste Methode, einen Einbruchversuch abzuwehren und überhaupt unbemerkt Zugang zum Gebäudeinneren zu verhindern. Hier sollte die Wahl auf Produkte mit hoher Widerstandskraft und VdS-Anerkennung fallen, die dennoch in der täglichen Nutzung einfach zu bedienen sind.

4. Hintereingänge und Terrassentüren: Neben Fenstern im Erdgeschoss und Souterrain sind Terrassen- und Balkontüren bevorzugte Einstiegspunkte für Einbrecher. Während Eingangstüren in der Regel gut gesichert sind, stellen Keller- und Nebeneingänge vernachlässigte Schwachstellen dar. Einfache Türen setzen hier Einbrechern fast keinen Widerstand entgegen, auch der Garageneingang sollte ebenso im Augenmerk stehen wie die zentrale Eingangstür – nur dann ist das Zuhause umfassend gegen Einbruch geschützt. Insbesondere Garagen bieten Einbrechern zusätzliche Werkzeuge für einen Einstieg, z. B. die Leiter für den Balkon.

5. Kellerschächte: Fenster an weniger offen einsehbaren Stellen wie Kellerfenster oder -schächte sollten besonders im Sicherheitsfokus stehen. Roste und Abdeckgitter lassen sich meist leicht anheben und bieten dann freien Zugang ins Haus, weil Kellerfenster häufig beim Einbruchschutz vergessen werden. Dies kann durch die Nachrüstung einer Gitterrostsicherung verhindert werden.

Kellerschächte sichert man ab besten mit einem Abhebschutz für das Gitter

6. Gartentor, Zaun und Hecke: Schlecht einsehbare Grundstücke bieten einen perfekten Deckmantel für kriminelle Tätigkeiten. Hecken und Zäune stellen meist kein ernstliches Hindernis für Eindringlinge dar, verhindern aber, dass Nachbarn oder Vorbeigehende ungewöhnliche Aktivitäten feststellen und Alarm schlagen können. Ein wild bepflanzter Garten mit Büschen und vielen Bäumen ermöglicht es Einbrechern, Schutz zu suchen. Ist ein Gartentor vorhanden, sollte idealerweise hier schon die Sicherheitsstrategie beginnen – mit einem Schloss, Wegbeleuchtung und einer Gegensprechanlage. Insbesondere in schwer einsehbaren Bereichen können Außen-Bewegungsmelder und Kameras der Detektion und Abschreckung dienen.

7. Beleuchtung: Dunkelheit ermöglicht es Kriminellen, das Haus auszuspähen, ohne entdeckt zu werden, und auch direkt einen Einbruchversuch zu wagen. Gut platzierte Bewegungsmelder mit angeschlossenem Flutlicht und Alarmanlage vertreiben meist unerwünschte Gäste.

8. Strom-, Wasser- und Telefonzugänge: Um Eingriffe von außen auszuschließen, sollten die Zugänge zum Wasserhaupthahn und der Stromversorgung innerhalb des Hauses liegen und die Telefonleitung unterirdisch verlaufen. Ansonsten können Einbrecher etwa durch Kappen der Stromversorgung die Beleuchtung deaktivieren.

9. Einstiegshilfen: Wer wäre denn so dreist, auf den Balkon zu klettern und so ins Haus einzusteigen? Derlei Argumente treffen auf Einbrecher nicht zu, darum sollte nicht nur die Balkontür gesichert sein, sondern auch der Zugang möglichst erschwert werden. Die uralte Efeuranke, große Wassertanks, Gartenmöbel oder auch ein Markisenkasten eignen sich beispielsweise hervorragend, um daran emporzuklettern und dann in aller Ruhe die Balkontür zu knacken. Daher sollten alle größeren herumstehenden Gegenstände idealerweise sicher verstaut werden.

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Sicherheits-Schnellcheck: Haben Sie alle Schwachstellen abgedeckt?

  • Wurden alle Kletterhilfen (Zaun oder Mauer bzw. Kletterreben, frei zugängliche Mülltonnen, Leitern etc.) auf dem Grundstück/am Haus entfernt?
  • Sind Garten- oder Hofeingang mit einem Schloss gesichert und lassen sich nicht einfach aus dem Scharnier heben oder aufhebeln?
  • Sind schwer einsehbare Bereiche des Grundstücks, die etwa durch Hecken oder Zäune verdeckt sind, besonders gesichert?
  • Ist die Umgebung des Hauses, besonders an den Eingängen, ausreichend ausgeleuchtet und lässt sich die Beleuchtung nicht von außen beziehungsweise mittels Manipulation der Zuleitung deaktivieren?
  • Wurden die Telefonleitungen unterirdisch verlegt oder anderweitig geschützt?
  • Sind Ihre Außentüren durch Schutzbeschläge mit Zylinderabdeckung geschützt und die Beschläge von innen verschraubt?
  • Besitzen Sie für das Haustür-Schloss eine Sicherungskarte?
  • Ist die Eingangstür mit einem Zusatzschloss, eventuell sogar mit einem Panzerriegel ausgerüstet und nutzen Sie einen Türspion an der Wohnungstür?
  • Sind alle für den Einbrecher erreichbaren Fenster und Fenstertüren mit einem mechanischen oder mechatronischen Zusatzschloss ausgestattet (abschließbare Fenstergriffe dienen weniger dem Einbruchschutz, sondern mehr der Kindersicherung)?
  • Werden die Rollläden von innen mit einer Sicherung vor dem Hochschieben von außen geschützt?
  • Sind Keller- und Nebeneingangstüren mit zusätzlichen Sicherungen versehen?
  • Sind die Gitterroste an den Kellerschächten durch eine Gitterrostsicherung vor einem leichten Abheben geschützt und Souterrain-Fenster abgesichert?
  • Ist das Haus mit einer Alarmanlage ausgestattet (Außen- und Innenkameras, Öffnungsmelder, Bewegungsmelder, Notruffunktion, App-Steuerung)?

Unser Schnellcheck vermittelt ein Bild darüber, ob Sicherheitslücken im Zuhause bestehen. Er ersetzt jedoch nicht den professionellen Sicherheitscheck durch einen zertifizierten Sicherheitsfachmann. Weitere Tipps zur Absicherung von Haus und Wohnung gegen Einbrecher bietet außerdem unser Artikel zum Einbruchschutz.

Weitere Informationen für besseren Einbruchschutz

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homeandsmart.de Redaktion Sarah Mall

Expertin für Smart Home-Systeme sowie Home Automation und kritisches Auge der home&smart-Redaktion. Beobachtet die Start-up-Szene rund um das Thema Smart Home und geht in ihren Beiträgen der Frage nach, wie das intelligente Zuhause unser Leben Ressourcen-schonender und umweltfreundlicher gestalten kann. Spezial-Themen: Solartechnologien, Alexa-Skills sowie smarte Klimatechnik.

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