Diese 5 Smart-Home Bereiche sind für Versicherungen interessant
Ihre Intelligenz beziehen Smart Home-Systeme durch das Sammeln und Auswerten von Informationen. Nur so können zum Beispiel Überwachungskameras auf Bewegungsmelder reagieren und gegebenenfalls eine Alarmsirene einschalten. Gerade durch die Vernetzung und Verschaltung vieler Geräte besteht allerdings ein gewisses Manipulationsrisiko. Wem es gelingt, die Steuerungszentrale zu knacken, der kann auf alle anderen Komponenten zugreifen. Grundsätzlich lohnt es sich daher für Versicherungen alle fünf Bestandteile eines Smart Homes gründlich zu schützen.
- Netzwerktechnologie (Funkverbindung und ggf. Verkabelung)
- Sicherheitskomponenten (Kameras, Bewegungsmelder, Türschlösser etc.)
- Komponenten zur Energieeinsparung (Smart Meter, Thermostate, Lampen etc.)
- Gesundheits- und Fitness-Geräte (Fitness-Tracker, Blutdruckmessgeräte, Smarte Waage)
- Multimediale Unterhaltung und Kommunikation (Smart TV, Smart Watch)
Allianz: Panasonic Smart Home + Allianz Assist als Sicherheitsplus
Mit gleich drei Sicherheitspaketen reagiert die Allianz-Versicherung auf den steigenden Bedarf in Deutschland. Die Sensoren der Starter-Kits sollen Gefahren rechtzeitig erkennen und schwerwiegende Schäden verhindern.
Smart Home Starter Kit | Smart Home und Allianz Assist Starter Kit | Smart Home und Allianz Assist Starter Kit Plus | |
---|---|---|---|
Smart Home Hub | ja | ja | ja |
Smart Home App | ja | ja | ja |
Tür-/Fenstersensor | ja | ja | ja |
Innensirene | ja | ja | ja |
Bewegungssensor | - | - | - |
Glasbruchsensor | - | - | ja |
Wassersensor | - | ja | ja |
24/7 Assistenz | - | ja | ja |
Erstsicherung | - | ja | ja |
Kontrolle vor Ort | - | ja | ja |
Schlüsseldienst | - | ja | ja |
Set-Preis (Stand 02/2018) | 199,00 Euro | 249,00 Euro | 299,00 Euro |
Erweiterbar sind alle drei Versicherungspakete mit vielen zusätzlichen Panasonic-Komponenten, wie WLAN-Zwischenstecker (z. B. für Lampen), intelligenten Außenkameras, Notstrombatterien, schnurlosem Telefon und vielem mehr. Gemäß den eigenen Vorstellungen lassen sich diese anschließend entweder so einstellen, dass ein automatischer Alarm an die Versicherung erfolgt oder so, dass zuerst eine Meldung auf das eigene Smartphone gesendet wird.
AXA Versicherung schützt mit innogy-Geräten vor Feuer und Wasser
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch die AXA Versicherung. Sie kooperiert mit dem beliebten Smart Home Gerätehersteller innogy und will dadurch sowohl Kunden als auch Mitarbeiter effektiver vor Brand, Wasserschäden und Einbrüchen schützen.
Das AXA Starter-Kit beinhaltet:
- 1 SmartHome-Zentrale - mit verschlüsselter Funkübertragung
- 1 Rauchmelder (VDS-zertifiziert)
- 1 Bewegungsmelder
- 1 Zwischenstecker
Es kostet aktuell exklusiv für AXA-Kunden 219 Euro (UVP: 280 Euro). Wie gut die Vernetzung und Steuerung funktioniert haben wir im innogy Praxistest anhand eines ähnlichen Starter-Sets geprüft.
Zusätzlich gibt es von AXA einen Wasserwächter. Dieses Gerät kann unter anderem unerwünschte Feuchtigkeitsentwicklung am Sensor sowie Mikroleckagen erkennen. Außerdem liefert der AXA Wasserwächter Informationen zu Durchflussmengen, Druck und Temperatur des Wasser-Systems. Informationen zur Verfügbarkeit der AXA Smart Home Produkte und deren Anwendung liefert die AXA-Website. Dort wird auch erklärt, welche Komponenten in der AXA BOXflex Hausratversicherung mit eingeschlossen sind.
Bayerische und Devolo bieten preisgekröntes „Safe Home“-Konzept
Wer sich nicht traut ein Smart Home System selbst zu installieren, der ist mit der Bayrischen Beamten Versicherung gut beraten. Dort können Kunden sich persönlich bei der Auswahl von Devolo Home Control-Geräten und einem passenden Allgefahren-Versicherungsschutz beraten lassen. Anschließend sorgt die Bayerische mit einem kostenlosen Installationsservice dafür, dass die neuen Sicherheitskomponenten problemlos funktionieren.
Das Safe Home-Versicherungspaket der Bayrischen besteht in der Regel aus dem Service-Vertrag für Devolo-Komponenten zusammen mit einer Service-Police (z. B. SecureFlex-Police). Für ihr Safe-Home Konzept erhielt die Bayrische den Innovationspreis der Assekuranz 2017/2018.
CosmosDirect Comfort-Tarif garantiert Rabatt auf Nest & Devolo
Bei CosmosDirect merkt man den Wandel zum Smart Home bisher am stärksten. Dort wird statt ein paar vergünstigten Starter-Paketen gleich ein sehr umfassender Ratgeber zur Hausautomation angeboten. Zusätzlich ermöglicht CosmosDirect die Kombination der eigenen Hausratversicherung mit Smart Home Devices von Nest oder Devolo. Einsteiger, die zum Beispiel den Comfort-Tarif buchen und Nest Protect Rauch- und Kohlenmonoxidmelder kaufen, erhalten bis zu 50 Prozent Rabatt.
Die CosmosDirect Hausratversicherung beinhaltet darüber hinaus Hilfe bei Feuer, Einbruchdiebstahl, Raub-, Leitungswasser-, Sturm- oder Hagelschäden und wurde bereits oft zum Testsieger gekürt - u.a. von FOCUS MONEY und Stiftung Warentest / Finanztest. Detaillierte Informationen dazu gibt es auf der CosmosDirect Herstellerseite.
ERGO Schutzbrief für Telekom Magenta Geräte
Alle Besitzer eines Magenta SmartHome Systems können bei der ERGO einen ERGO Safe Home Schutzbrief buchen. Reagieren sie dann nicht innerhalb einer vorher festgelegten Zeitspanne auf Alarmmeldungen, werden die ERGO-Experten automatisch benachrichtigt. Sie versuchen zuerst den Besitzer zu kontaktieren. Gelingt dies nicht, rufen sie eine zuvor ausgesuchte Kontaktperson (z. B. den Nachbarn) an. Ist diese ebenfalls nicht erreichbar, alarmieren sie den Sicherheitsdienst. Sollte es sich bei der Alarmursache tatsächlich um einen Einbruch handeln, übernimmt die Versicherung sowohl die Kosten für die Notfallmaßnahmen als auch die Schadensregulierung.
ERGO Safe Home wurde als Versicherungs Innovation des Jahres von Börse Online ausausgezeichnet. Wer das gleichnamige Paket bei ERGO bucht, erhält zudem 50 Euro Rabatt auf Magenta Produkte.
Generali Gruppe startet Kooperation mit Nest Labs
Die Generali Gruppe will alle ihre Versicherungen fit für die Zukunft machen und arbeitet deshalb mit Nest Labs zusammen. Zum deutschen Teil des Generali-Konzerns gehören die AachenMünchener, CosmosDirekt, Central Krankenversicherung, Advocard Rechtsschutzversicherung, die Deutsche Bausparkasse Badenia und Dialog.
Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, erklärte dazu in einer Pressemitteilung: „Unser Ziel als Vorreiter in Smart Insurance ist es, […] ein verlässlicher Partner in allen Lebensbereichen zu sein – insbesondere auch präventiv [...].“ Außerdem wolle man mit innovativer Technik Schutz und Lebensqualität weiter erhöhen.
HDI versichert festinstallierte Smart Home Geräte bis 1.000 Euro
Bei der HDI Versicherung ist das Paket ‚Technik & Sicherheit‘ bisher nur in der Hausrat-Premium-Police enthalten, kann aber bei der Hausrat-Basis oder Hausrat-Plus Versicherung optional hinzugebucht werden. Über den Technik & Sicherheit-Baustein der Hausratversicherung ist unter anderem auch Smart Home Elektronik geschützt. Mitversichert sind dabei fest installierte Komponenten und Folgeschäden durch Manipulation oder Fehlbedienung bis 1.000 Euro.
Eigene Starter-Sets für Smart-Home Interessierte gibt es bei der HDI dagegen nicht.
INTER CyberGuard haftet bei Datendiebstahl im Smart Home
Was nützen bequeme Haushaltshelfer, wenn Fremde in die Vernetzung eingreifen und die Sicherheit im Smart Home gefährden? Für mehr Schutz vor Datendiebstahl will deshalb die INTER Versicherungsgruppe mit CyberGuard sorgen. Ihr CyberGuard-Paket soll sowohl Phishing-Attacken als auch Datendiebstahl verhindern und deckt Schäden bis zu 15.000 Euro ab. Für dieses ungewöhnliche Konzept wurde CyberGuard im Januar 2018 von FOCUS MONEY-Versicherungsprofi zum Produkt des Monats gekürt.
Der Basis-Schutz ist schon ab 99 Euro im Jahr buchbar. Das Premium-Paket kostet 159 Euro pro Jahr. Weitere Produktinformationen gibt es auf der INTER-Herstellerseite.
Provinzial NordWest will Smart Homes mit Notfallmanagement sichern
Notfallmanagement für die LUPUSEC XT3 Alarmanlage verspricht die Provinzial NordWest. Über einen Produktnavigator können sich ihre Kunden auf der Provinzial-Website ihr LUPUSEC Alarmsystem aus einer Zentrale und verschiedenen Sensoren zusammenstellen. Eine Kombination mit intelligenten Geräten anderer Hersteller ist allerdings bisher noch nicht möglich.
Chancen und Hürden für die Sicherheitsbranche
Die Sicherheit im Smart Home spielt nicht nur für Verbraucher eine große Rolle, sondern wird auch in Versicherungskreisen heiß diskutiert. So verweist etwa Martin Fleischer, Vorstand der BavariaDirekt, auf den großen Kundenstamm der Versicherungsunternehmen. Durch den sei es möglich, smarte Systeme, die bisher eher in Schulen, Unternehmen und Kommunen Einsatz fänden, einem breiten Publikum zugänglich zu machen und Hemmschwellen zu senken. Besonders für die Versorgung und Pflege von Senioren seien smarte Lösungen in Zukunft eine gute Option.
Dr. Karsten Eichmann, Chef der Gothaer Versicherungen, erklärte Smart-Home-Sicherheitslösungen sogar auf einer Fachtagung zum idealen Kompromiss. Der Kunde gebe seinem Versicherer die Möglichkeit, seine Bedürfnisse besser kennen zulernen und erhalte im Gegenzug persönliche Rabatte und Sonderaktionen. Hinsichtlich Künstlicher Intelligenz sieht Eichmann die deutsche Versicherungsbranche allerdings, aufgrund der strengen deutschen Datenschutzrichtlinien, benachteiligt.
Wann werden sich Smart Home-Versicherungen durchsetzen?
Laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner haben bisher nur etwa 1 Prozent aller Versicherungen Projekte zum besseren Schutz von Smart-Home-Lösungen begonnen. Günther Ohland, tätig im Vorstand der Smart Home Initiative Deutschland e. V., verwies bei einer Fachtagung der Versicherungsforen Leipzig Ende 2016 jedoch auf das enorme Potenzial in Bezug auf die demographische Entwicklung. Vor allem für pflegebedürftige Personen könnten automatisierte Geräte schließlich einen enorme Komfort-Steigerung bedeuten. Abgesehen davon bedeuten Smart Home-Versicherungen für den jeweiligen Anbieter immer auch einen hohen Image-Gewinn. Daher ist zu erwarten, dass die Angebot bald schon stark zunehmen werden.
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