Smartphone als Fernbedienung für intelligente Lampen
Die Möglichkeiten smarter Lichtsteuerung sind fast unbegrenzt. Egal ob es darum geht beim Verlassen des Zuhauses alle Lichter gleichzeitig auszuschalten, bereits auf dem Heimweg die Beleuchtung in der Einfahrt zu aktivieren oder abends für Kino-Feeling im Wohnzimmer zu sorgen: Per App sind alle Lampen stets in Reichweite. Durch die zentrale Steuerung per Smartphone ist es sogar möglich Energie zu sparen und vom Urlaub aus die eigene Anwesenheit zu simulieren, um Einbrecher abzuschrecken.
Grundsätzlich wird bei der Lichtsteuerung im Smart Home zwischen zwei Varianten unterschieden. Systemgebundene Lampen (z.B. Philips Hue, OSRAM Smart+ oder IKEA TRÅDFRI) werden über eine Steuerungszentrale vernetzt. Diese wird je nach Verwendungszweck auch als Bridge oder Hub bezeichnet und hat den Vorteil, dass dadurch ein größerer Funktionsumfang möglich ist. Zudem funken solche Lichtsysteme meist über spezielle Funkstandards (z.B. ZigBee) und belasten bzw. verlangsamen somit nicht das WLAN. Auch Updates erfolgen bei einer systemgebundenen Lichtsteuerung meist einfacher oder sogar automatisch.
Direkt per Smartphone steuerbare Lampen (z.B. von TP-Link) eignen sich als Einzellösung zur besonders schnellen Nutzung. Installationsaufwand und Anschaffungskosten sind meist deutlich geringer als bei Smart Home Lichtsystemen. Allerdings kann es sehr lästig werden je Lampe einzeln per Handy zu bedienen, statt mehrere in einem Lichtsystem als Beleuchtungsszene zu aktivieren.
Philips Hue: Der bewährte Testsieger ist per Handy oder Sprache steuerbar
Bisher die meiste Produktauswahl und den größten Funktionsumfang hat der Hersteller Signify mit seiner Beleuchtungsserie Philips Hue im Angebot. Das smarte Lichtsystem bietet für jeden etwas: Portable Stimmungsleuchten zum Campen, bunte LightStrips, intelligente Deckenspots, Pendelleuchten und sogar smarte Glühbirnen, die in IKEA-Lampen Platz finden.So lassen sich in Verbindung mit einer Philips Hue Bridge alle Lampen im Wohnraum beliebig per App gruppieren und mit Lichtszenen kombinieren. Sowohl die Philips Hue iOS App als auch die Philips Hue Android App können kostenlos im jeweiligen App-Store heruntergeladen werden.
Vorteile von Philips Hue:
- In vielen Tests bewährt
- Besonders große Produktauswahl
- Zusätzlich kompatibel mit allen wichtigen Sprachassistenten
- Philips Hue Bridge kann auch IKEA TRÅDFRI und OSRAM LEDs in das Philips Hue System einbinden
- App-Steuerung in unserem Test sehr einfach und bequem
Nachteile von Philips Hue:
- hochpreisig
- nicht direkt per Smartphone steuerbar (Bridge des Herstellers notwendig)
Unsere Erfahrungen dazu gibt es hier: Philips Hue | Das kabellose LED Beleuchtungssystem im Test.
IKEA App steuert Lampen und sogar smarte Möbel
Neben günstigen Möbeln bietet IKEA mit seiner TRÅDFRI-Beleuchtungsserie auch preiswerte, smarte Lampen, intelligente Lichtpanele und sogar Möbel mit integrierter, vernetzbarer Beleuchtung. Wer seine smarte Beleuchtung selbst zusammenstellen möchte, kann die Lichtpanele JORMLIEN, FLOALT und SURTE zum Nachrüsten von METOD Küchenschränken nutzen oder als Eyecatcher auf einem Regal bzw. an der Wand arrangieren.
Per TRÅDFRI-App (iOS-/ Android) lassen sich anschließend alle TRÅDFRI-Lampen einschalten, dimmen oder zu Beleuchtungsszenen verbinden.
Übrigens: Klassische Stehleuchten sind über die IKEA TRÅDFRI Steckdose nachträglich ins Smart Home integrierbar.
Vorteile von IKEA TRÅDFRI:
- Preiswert
- App einfach zu bedienen
- Zusätzlich kompatibel mit Alexa, Google Home und HomeKit
- kann auch mit iHaus App genutzt werden
- IKEA Lampen auch nutzbar mit Philips Hue Bridge
- Klassisches Design passt zu jeder Einrichtung
Nachteil von IKEA TRÅDFRI:
- Produktauswahl bisher nicht so umfangreich wie bei Philips Hue
- Auf die aktuell sehr beliebten Filament Lampen müssen IKEA Fans in Deutschland aktuell noch etwas warten
Weitere Testvideos und Tipps liefert unser Artikel: Wie gut ist das günstige IKEA TRÅDFRI Lichtsystem?
OSRAM LIGHTIFY/ Smart+ (von LEDVANCE) ist Outdoor geeignet
Alternativ zu IKEA bietet die Lampenserie OSRAM LIGHTIFY (von LEDVANCE) bzw. deren neuere Version OSRAM Smart+ ebenfalls sehr günstige Lampen in verschiedenen Varianten an. So gibt es für dieses Smart Home Lichtsystem zum Beispiel LEDs für die Fassungen E27, E14 und GU10. Im Gegensatz zu IKEA hat LEDVANCE auch smarte Decken-Spots zum Nachrüsten, intelligente LightStrips, sowie smarte Gartenspots und Gardenpole (siehe Bild) im Angebot. Verbunden werden sie alle mit dem OSRAM Gateway, das als Steuerungszentrale dient. Die LIGHTIFY-Lichtsteuerungs-App fürs Smartphone gibt es kostenlos sowohl für iOS-Betriebssysteme als auch für Android.
Leider werden für dieses System verschiedene Bezeichnungen verwendet, die vor allem Smart Home Einsteiger sehr verwirren können. Uns gegenüber erklärte der Anbieter dies folgendermaßen:
Das Smart+ Portfolio von LEDVANCE ist eine Weiterentwicklung des Lightify Lichtportfolios der ehemaligen Mutterfirma OSRAM. Unter der Haube ist das Sortiment allerdings komplett neu und beinhaltet neben ZigBee-Produkten ein stark wachsendes Angebot an Bluetooth / Bluetooth Mesh-fähigen Produkten für unterschiedlichste Smart Home Plattformen [...]. Letztere Variante wird vor allem in Verbindung mit Apple HomeKit empfohlen, während die ZigBee-Steuerung sich besser für die Steuerung per Alexa Sprachassistent eignet.
LEDVANCE nutzt als Produktname für das Smart+ Sortiment teilweise noch wegen ihres Wiedererkennungswerts bei Endverbrauchern die Marke Osram auf den Verpackungen. Die Produktmarke wird in den kommenden Monaten aber sukzessive auf LEDVANCE umgestellt.
Wir haben uns davon nicht abschrecken lassen und in einem Praxistest ausprobiert, wie sich OSRAM-LEDs in das OSRAM LIGHTIFY-System einbinden lassen.
Vorteile von OSRAM LIGHTIFY:
- Preiswert
- Zusätzlich mit Alexa, HomeKit und Google Assistant sprachsteuerbar
- Kompatibel mit IFTTT
Nachteile von OSRAM LIGHTIFY:
- In der App kann es zu Zeitverzögerungen bei der Lampensteuerung kommen
- Die Timer-Funktion der App funktioniert nicht immer reibungslos
- Produktbezeichnungen des Herstellers nicht einheitlich
Elgato Avea bietet mobile Stimmungsleuchten
Morgens vom perfekten Sonnenaufgang geweckt zu werden, ist im Alltag leider oft nur ein Wunschtraum. Die Stimmungslampen von Elgato Avea, Flare und Sphere, sowie die Elgato Avea Bulb können diesen Wunsch jedoch erfüllen und als Lichtwecker fungieren. Um auch Einsteigern die Nutzung so einfach wie möglich zu machen, sind zudem gleich sechs Lichtstimmungen vorprogrammiert. Diese sind: Abendstimmung, Polarlicht, Kirschblüte, Bergduft, Kaminfeuer, Zauberwald, Provence. Apple-Fans können alle Elgato Avea Leuchten per Elgato Avea iOS App und Apple Watch bedienen – ganz ohne Smart Home-Zentrale oder Bridge. Doch auch für alle anderen gibt es eine Elgato Avea Android-Version.
Vorteile der Elgato Avea Lichtsteuerung:
- mobil
- einfach installierbar
- keine Bridge nötig
Nachteile der Elgato Avea Lichtsteuerung:
- leuchtet vergleichsweise schwach
- nicht individuell programmierbar
Weitere Informationen dazu liefert unsere Übersicht: Elgato Avea - Lichtstimmungen per App.
Innr mit Online-Lichtberater
Der niederländische Hersteller Innr Lighting, der smarte Bulbs, Spots sowie LightStrips vermarktet, verspricht seinen Kunden mit dem eigenen Online-Lichtberater die perfekte Beleuchtung für jedes Zuhause zusammenstellen zu können.
Dabei sind die Innr-Lampen deutlich günstiger als Philips Hue-Komponenten, aber trotzdem damit kompatibel. Dadurch lässt sich das Philips Hue-System außer mit IKEA oder OSRAM auch mit Lampen von Innr günstig erweitern. Allerdings erfolgt deren Steuerung dann nicht mehr über die Innr App (iOS|Android ), sondern ausschließlich mit der Philips Hue App.
Vorteile von Innr:
- große Produktauswahl
- günstiger Preis
- mit Google Assistant und Alexa kompatibel
Nachteile von Innr:
- größtenteils nicht HomeKit kompatibel
Einen Produktüberblick gibt es hier: Innr Smart LED Lichtsystem: günstige Alternative zu Philips Hue.
LIFX/LIFX+ Lampen sind per Handy auch ohne Hub nutzbar
Viele smarte Lampen benötigen zumindest zur Einrichtung eine smarte Steuerungszentrale (sprich einen Hub). Manche, wie Philips Hue, sind auch danach nicht ohne Bridge, Gateway oder Hub bedienbar. Der Grund dafür ist: Hubs nutzen einen eigenen Funkstandard. Im Vergleich zu WLAN-Lampen reagieren die Lampen dann schneller, insbesondere wenn das WLAN unter Last steht, wie zum Beispiel beim Streaming von Filmen. Daneben bieten Anbieter über ihre Hubs oft spezielle Funktionen und Updates an.
Dafür müssen die LIFX bzw. LIFX+ WLAN-Lampen nur in die Lampenfassung gedreht und mit der kostenlosen LIFX App (iOS |Android) verbunden werden. Schon sind sie immer und überall mit dem Handy steuerbar.
Vorteile der LIFX/ LIFX+ Lichtsteuerung:
- günstige Lampen
- ohne Hub nutzbar
- per LIFX Alexa Skill, HomeKit oder Google Assistant steuerbar
- sehr starke Leuchtkraft
Nachteile der LIFX/LIFX+ Lichtsteuerung:
- mit einigen beliebten Smart Home Marken noch nicht kompatibel
- Einrichtung etwas knifflig
Hier geht es zu unserem LIFX-Ratgeber.
Sengled Pulse Lampen verfügen über eine integrierte Kamera und Musik
Außer Licht beeinflusst vor allem Musik unsere Stimmung entscheidend. Deshalb hat Sengled in seine beiden musikalischen LED-Leuchten Sengled Pulse Master und Sengled Pulse Flex gleich eine Audio-Funktion mit eingebaut. Sengled Puls Flex enthält sogar einen integrierten Multiroom WLAN JBL Lautsprecher. Beide wurden von der Zeitschrift „selbst ist der Mann“ im Praxistest (11/2015) mit sehr gut ausgezeichnet. Sengled Pulse erhielt außerdem den CES Innovation Award 2017.
Doch auch alle anderen Sengled Tischleuchten und LEDs können mit Surround Sound Effekt punkten. Die Sengled Snap LED verfügt sogar über eine eingebaute Sicherheitskamera. Mit der Sengled App (iOS |Android ) lassen sich sowohl die Lichteinstellungen als auch die Musik konfigurieren und aufeinander abstimmen.
Vorteile von Sengled Pulse:
- einmaliges Licht-Musik-Konzept
- kabelloses Abspielen von Musik und Hörbüchern möglich
- MultiRoom-Funktion
- Alexa kompatibel
Nachteile von Sengled Pulse:
- Die Sengled Snap LED bietet Bewegungserkennung und Videoaufzeichnung nur gegen Gebühr
Kasa Smart WLAN LED Leuchten - LB- und KL-Serie
Der Hersteller TP-Link hat unterschiedliche WLAN LED Leuchten in seinem Produktportfolio. Das bedeutet, dass die smarten Glühbirnen ohne zusätzliches Gateway funktioniert, weil die Kommunikation über den WLAN-Router stattfindet. Insgesamt sind zwei verschiedene Produktlinien erhältlich. Die Kasa Smart LB-Serie bietet vier verschiedene LED Leuchten mit unterschiedlichen Funktionsumfang.
Die Kasa Smart LED-Lampen LB100 und LB110 LED liefern ausschließlich weißes Licht und sind dimmbar. Die WLAN LED-Leuchte Kasa Smart LB120 ist dimmbar und zusätzlich variabel in ihrer weißen Farbtemperatur. So kann sie in warmweißen aber auch kühleren weißen Farbtönen leuchten. Mit der Kasa Smart Glühbirne LB130 können Nutzer zusätzlich bunte Farben auswählen.
Die WLAN-Leuchten der KL-Serie des Herstellers TP-Link bieten einen nahezu identischen Funktionsumfang. Unterschiede bestehen in der Optik und Verbesserungen in der Leuchtintensität. Zudem erweitert die KL Serie das Angebot von Kasa Smart Filament-Leuchten.
Alle WLAN LED Leuchten der LB- und KL-Serie von TP-Link können Nutzer einfach per Kasa Smart App (Android | iOS) von überall aus bedienen. Wie beim Marktführer Philips Hue, lassen sich verschiedene Zeitpläne erstellen. Während die Bewohner nicht zu Hause sind, ist mit den Kasa Smart WLAN LED Leuchten eine Simulierung der Anwesenheit möglich.
Vorteile der Kasa Smart Lichtsteuerung:
- Kein Gateway nötig
- einfache Verbindung
- IFTTT kompatibel
- Per App überall steuerbar
- Kontrolle des aktuellen Stromverbrauchs per App
- Erstellen von Zeitplänen
Nachteile der Kasa Smart Lichtsteuerung:
- kann bei zu vielen Geräten im Heim-Netzwerk das WLAN überlasten
Fazit zur Lichtsteuerung übers Smartphone
Wir finden: Das Smartphone als Universalfernbedienung und Ersatz für normale oder WLAN-Lichtschalter ist ein Trend, den keiner verpassen sollte. Noch bequemer wird die Steuerung allerdings, wenn man die mit der App erstellten Lichtszenen mit einem Sprachassistenten verknüpft. Dann genügt zum Beispiel der Befehl „Alexa, Feierabend!“ um für richtig gemütliche Beleuchtung in der ganzen Wohnung zu sorgen.
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