Das Wichtigste zu Balkonkraftwerk Steckern und Steckdosen in Kürze
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Wieland- und Schuko-Steckdosen für Balkonkraftwerke lassen sich in drei Kategorienzusammenfassen:
- Anschluss/Montage: Handelsübliche Schuko-Stecker ermöglichen den schnellen und einfachen Anschluss des Balkonkraftwerks ans Hausnetz. Ein Wieland-Stecker erfordert dagegen eine spezielle Einspeise-Steckdose, die von einer Elektrofachkraft montiert werden muss. Gleiches gilt auch für die dritte Anschlussmöglichkeit, die Direkt-Verkabelung mit dem Stromnetz.
- Sicherheit: Während es bei Markteinführung der ersten Balkonkraftwerke noch Sicherheitsbedenken gab, bescheinigen inzwischen auch die meisten Technik-Experten, dass Schuko-Stecker bedenkenlos für Mini-Solaranlagen genutzt werden können. Wer dennoch mehr Bedenken hat, kann zu einem Wieland-Stecker greifen, der einen zusätzlichen Berührungsschutz bietet.
- Verbreitung: Da Schuko-Stecker einfacher in der Handhabung sind, bieten immer mehr Hersteller nur noch Starter-Pakete für private Balkonkraftwerk Nutzer mit dieser Anschlussvariante an.
Hinweis: Die Bundesregierung und der VDE Verband sind gerade dabei, die Regelungen für Mini-Solaranlagen zu überarbeiten. Neben dem Anschluss an die Schuko-Steckdose werden somit auch 800 Watt Balkonkraftwerke demnächst offiziell erlaubt sein.
Kann man ein Balkonkraftwerk einfach in die Steckdose stecken?
Ja, das geht sofern die Mini-Solaranlange über einen Schuko-Stecker verfügt, wie er auch an allen gängigen Haushaltsgeräten zu finden ist.
Ist ein Schuko-Stecker beim Balkonkraftwerk erlaubt?
Ja, denn die Verwendung eines besonders sicheren Wieland-Steckers ist für den Betrieb einer Stecker-Solaranlage nicht zwingend erforderlich.
Sind Mini-Solaranlagen mit Schuko-Stecker sicher?
Die in Deutschland üblicherweise angebotenen Balkonkraftwerke sind in der Regel mit einem Wechselrichter ausgestattet, der über einen Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) verfügt. Dadurch wird sichergestellt, dass bei gezogenem Stecker keine Spannung mehr am Balkonkraftwerk anliegt. Die Konformitätserklärung des Wechselrichters, die die meisten Anlagen besitzen, bestätigt diese Sicherheitsmaßnahme.
Somit ist die Verwendung eines Schuko-Steckers für ein Balkonkraftwerk grundsätzlich nicht schlechter als die Wahl der Wieland-Stecker-Variante.
Was ist der Unterschied von Schuko- und Wieland-Stecker?
Grundsätzlich eignen sich für den Betrieb eines Balkonkraftwerks zwei Steckerarten:
Der auch bei klassischen Geräten wie Kaffeemaschine, Fernseher und Co. übliche Schutzkontakt-Stecker bzw. Schuko-Stecker besitzt zwei charakteristische Kontaktstifte und eine runde Bauform, die zu jeder Standard-Steckdose passt. Die meisten Balkonkraftwerke werden daher mit einem Schuko-Stecker angeschlossen.
Im Betrieb erträgt der Schuko-Stecker anschließend eine Maximallast von bis zu 16 Ampere bei einer Netzspannung von 230V, was einer Leistung von maximal 3.680 Watt (ungefähr 3,7 kW) entspricht. Außerdem entspricht er in der Regel der Schutzklasse IP44, was bedeutet, dass der Stecker nicht nur vor dem Eindringen von Fremdkörpern bis zu 1,0 mm Durchmesser (z.B. Insekten), sondern auch vor Spritzwasser geschützt ist. Komplett nass werden sollte er allerdings nicht.
Der ebenfalls für eine Mini-Solaranlage geeignete Wieland-Stecker hebt sich dagegen sowohl äußerlich als auch in Bezug auf die Sicherheit vom Schuko-Stecker ab. Denn er ist aus einem auf Strom bezogenen robusteren Plastik als die normale Schuko-Steckdose.
Zudem sind die Pins nicht wie beim Schuko Stecker komplett freiliegend, was die theoretische Gefahr eines Lichtbogens zwischen Pin und Buchse und damit die Überhitzung und Brandgefahr minimiert.
Darüber hinaus erfüllt der Wieland-Stecker die Anforderungen bestimmter Normen, insbesondere DIN VDE V 0100-551-1 und DIN VDE V 0628‐1. Durch die Erfüllung dieser beiden Normen wird ein höherer Sicherheitsstandard bei der Verwendung von Stecker-PV-Anlagen gewährleistet.
Die Norm DIN VDE V 0628‐1, die sich mit der "Einspeisung in separate Stromkreise" befasst, unterstreicht so z. B., dass der Wieland-Stecker speziell für die Einspeisung von Strom aus Solaranlagen entwickelt wurde. Dies reduziert beispielsweise das Risiko unsachgemäßer Nutzung durch Laien.
Gut zu wissen: Der bei der Stecker-Frage häufig zitierte VDE Verband (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) bevorzugt zwar den Balkonkraftwerk Anschluss über eine Wieland-Steckdose gemäß den beiden oben genannten Normen durch einen Fachmann, hat jedoch in einer Stellungnahme im Januar 2023 bekannt gegeben, dass auch Schuko-Stecker für Balkonkraftwerke in Ordnung seien.
Wo macht ein Wieland-Stecker trotzdem Sinn?
Neben dem üblichen Berührungsschutz bietet der Wieland-Steckertyp eine zusätzliche Sicherheitsfunktion: Nachdem der Stecker eingesteckt wurde, kann er nicht mehr manuell herausgezogen werden, sondern lässt sich nur noch mit einem Schraubenzieher entfernen. Daher kann die Verwendung eines Wieland-Steckers z. B. dann Sinn machen, wenn sich auch Kinder auf dem Balkon oder der Terrasse aufhalten, in deren Reichweite die Balkonkraftwerk Steckdose liegt.
Wer installiert mir eine Wieland-Steckdose?
Die Installation der Wieland-Steckdose sollte gemäß den VDE-Normen von einer qualifizierten Elektrofachkraft durchgeführt werden, die sich mit Mini-PV-Anlagen auskennt. Tipp: Wer einen Balkonkraftwerk Installationsservice bucht, profitiert meist von einem Pauschalpreis, der deutlich günstiger ist vor Ort Fachleute zu beauftragen.
Was kostet die Installation einer Wieland-Steckdose?
Eine Wieland-Steckdose gibt es im Handel bereits ab etwa 25 Euro. Da sie jedoch nicht selbst eingebaut bzw. an den Stromkreis angeschlossen werden darf, können laut unseren Recherchen je nach Fachmann für Anfahrt, Einbau und Material durchaus Kosten in Höhe von 200 Euro und mehr anfallen.
Tipp: Einige Regionen bieten Balkonkraftwerk Fördergelder an, mit denen sich die Anschaffungskosten der Mini-Solaranlage deutlich senken lassen.
Kann mich der Netzbetreiber zwingen einen Wieland-Stecker zu nutzen?
Während z. B. die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (kurz: DGS) ganz klar für den Schuko-Stecker plädiert, gibt es immer noch viele Netzbetreiber, die die Verwendung eines Wieland-Steckers als Energiesteckvorrichtung bevorzugen.
Dazu zwingen können sie Balkonkraftwerk Besitzer jedoch nicht, denn der Gesetzgeber verlangt nur die Einhaltung des allgemein anerkannten Standes der Technik gemäß §49 EnWG und gibt keine spezielle Steckervariante vor.
Ebenfalls praktisch: Für 2024 plant die Bundesregierung die Balkonkraftwerk Regeln deutlich zu lockern, so dass Mini-Solaranlagen nur noch im kostenlosen Marktstammdatenregister verzeichnet aber nicht mehr beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen.
Wann brauche ich einen Fachmann?
Unter bestimmten Voraussetzungen sollten private Nutzer aus Sicherheitsgründen ihre Mini-PV-Anlage nicht einfach selbst ans Stromnetz anschließen. Dies gilt insbesondere in folgenden drei Fällen.
Alte Elektroinstallationen im Gebäude: Um eine Überbelastung des Steckers und des Stromkabels zu vermeiden, ist bei alten Gebäuden ein Fachmann wichtig. Denn er prüft, ob die Leitungen im Hausnetz für die zusätzliche Einspeisung des Stroms aus der Mini PV Anlage ausreichend dimensioniert ist, also eine potenzielle Brandgefahr ausgeschlossen werden kann.
Auch in Bezug auf die Sicherung sollten mehrere Jahrzehnte alte Elektroinstallationen von einem Fachmann überprüft werden, ob sie ausreichend dimensioniert sind. Dies ist sinnvoll, da Gebäude in der Regel nur auf eine zentrale Einspeisung von Strom ausgelegt sind. Kommt Strom vom Balkonkraftwerk dazu, kann eine kleinere Sicherung erforderlich sein.
Zählerwechsel: Ist lediglich ein konventioneller Zähler ohne Rücklaufsperre, beispielsweise ein Wechsel- und Drehstromzähler nach dem Ferraris-Prinzip, vorhanden, muss dieser gegen einen Zweirichtungszähler getauscht werden.
Denn sobald Strom durch eine Mini-PV-Anlage ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, verursacht dies bei einem herkömmlichen Stromzähler eine rückwärtsdrehende Bewegung. In solchen Fällen erfolgt also, bewusst oder unbewusst, eine Manipulation des Stromzählers. Die Konsequenz ist eine mögliche Strafanzeige des Messstellenbetreibers wegen Betrugs. Gleichzeitig wird gegen das Steuerrecht verstoßen, bedingt durch Steuerhinterziehung oder -verkürzung.
Die gute Nachricht ist allerdings, dass gemäß den neuen Balkonkraftwerk Regeln alte Zähler zumindest vorübergehend geduldet werden sollen.
Tipp: Mehr Informationen zu den einzelnen Lösungen sind in unserem Balkonkraftwerk Zähler Vergleich zu finden.
Direktverkabelung: Wer seine Mini-Solaranlage direkt ans Stromnetz anschließen möchte, benötigt einen Fachmann, der sich im direkten Umgang mit stromführenden Leitungen auskennt und die Verantwortung für einen technisch korrekten Stromanschluss übernimmt.
Vorteile und Nachteile von Schuko- und Wieland-Stecker im Vergleich
Um die Stärken und Schwächen der beiden Anschlussmöglichkeiten nochmal deutlicher zu machen, haben wir nachfolgend jeweils die wichtigsten Gründe dafür und dagegen aufgelistet:
| Schuko-Stecker | Wieland-Stecker | |
| Vorteile |
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| Nachteile |
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|
Fazit: Schuko-Stecker oder Wieland-Stecker – was ist besser?
Die Wahl zwischen Wieland- und Schuko-Steckdosen für Balkonkraftwerke wirkt auf den ersten Blick einfach, da die Verwendung eines Schuko-Steckers keine Zusatzkosten für eine Elektrofachkraft erfordert. In manchen Fällen kann es jedoch Sinn machen einen Profi zu beauftragen, z. B. dann, wenn die Hauselektronik sehr veraltet oder komplex ist.
Letztendlich ist die Entscheidung zwischen einer speziellen Energiesteckvorrichtung und dem weit verbreiteten Schuko-Stecker also eine sehr individuelle.
Weitere Tipps und Tricks zur Balkonkraftwerk Nutzung im Überblick
Alle, die in unserem Beitrag noch nicht fündig gefunden sind, weil sie die Antwort auf eine spezielle Detail-Frage suchen, haben die Möglichkeit in folgenden Ratgebern noch mehr zum Betrieb eines Balkonkraftwerk zu erfahren.
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